Stationsqualität 2024

Jede Fahrt mit dem Schienenpersonennahverkehr (SPNV) beginnt an einer Station. Daher leistet das Erscheinungsbild der Stationen einen entscheidenden Beitrag zur Attraktivität des Gesamtsystems.
Bereits zum zwölften Mal in Folge wurden die SPNV-Stationen im go.Rheinland-Gebiet von Stationserfassern unter die Lupe genommen. Dabei stellt die Stationserhebung eine Momentaufnahme des Zustands einer Station zum Zeitpunkt der Erfassung dar. Alle Stationen werden zwei Mal im Jahr (erstes und zweites Halbjahr) vollumfänglich erhoben.
Im Rahmen der Erfassung werden mittels eines App-basierten Fragenkatalogs alle vorhandenen Ausstattungselemente erhoben und nach festgelegtem Schema bewertet. Dabei werden einzelne Mängel dokumentiert, welche entweder nur zum Zeitpunkt der Erfassung oder über einen längeren Zeitraum bestanden haben.
Die festgestellten Mängel werden im Nachgang zur Erhebung zwischen go.Rheinland und den jeweiligen Stationsbetreibern sowie mit weiteren verantwortlichen Stellen erörtert. Die Stationserfassung soll insgesamt dazu anstoßen, Mängel schnellstmöglich und dauerhaft abzustellen. Sie soll aber auch dazu beitragen, bei allen Verantwortlichen die Sensibilität für die hohe Bedeutung der Zugangsqualität als Teil der Qualität des Nahverkehrsangebots zu erhöhen.
Eine Steigerung der Stationsqualität wird weiterhin durch die Ausbaumaßnahmen an Stationen bewirkt. Neben der Erneuerung der Ausstattungskomponenten wirkt sich dies auch positiv auf die Barrierefreiheit der Stationen aus.
Stationsbetreiber
Zum Zeitpunkt der Erfassung im Jahr 2024 gab es im go.Rheinland-Gebiet insgesamt 200 Stationen. Für einige Stationen lagen in den Vorjahren keine Erhebungsergebnisse vor, da diese aufgrund der Flutauswirkungen (Unwetter „Bernd“ im Jahr 2021) nicht untersucht werden konnten. Die Stationen Stolberg Altstadt und Urft konnten auch im Jahr 2024 nicht erhoben werden.
Zuständigkeit von drei Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU):
- DB Station&Service AG (DB St&S AG) – 143 Stationen
- Rurtalbahn GmbH – 41 Stationen
- Euregio Verkehrsschienennetz GmbH (EVS) – 18 Stationen
An den Stationen Stolberg Hbf und Langerwehe sind sowohl die DB InfraGO AG als auch die EVS verantwortlich. Daher sind diese in der Aufzählung doppelt aufgeführt. Zwischen den EIU und go.Rheinland besteht kein direktes Vertragsverhältnis. Vertragspartner sind die jeweiligen Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU). Diese schließen sogenannte Stationsnutzungsverträge mit dem EIU ab.

Alle deutschlandweit rund 5.400 Stationen der DB InfraGO AG sind in sieben Kategorien eingeteilt. Diese Einteilung stellt die Grundlage für das Stationspreissystem dar. Eine Zuordnung zu den sieben Kategorien erfolgt bundesweit nach einheitlichen Kriterien. Grundsätzlich handelt es sich bei Stationen in der Kategorie 1 und 2 um Knotenbahnhöfe, während in Kategorie 7 Stationen mit geringer verkehrlicher Bedeutung abgebildet werden.
Die Stationskategorien der DB InfraGO AG sind jeweils mit Vorgaben zur Ausstattung verbunden und als kategoriespezifische Basisleistungen in den „Infrastrukturnutzungsbedingungen der DB InfraGO AG (INB) definiert. Nähere Informationen zu den INB und den Stationskategorien können hier abgerufen werden:
Bewertungsschema
Alle Stationen werden zwei Mal jährlich nach einheitlicher Methodik von den go.Rheinland-Profitestern erfasst. Diese nehmen neben den Stationen auch die Fahrzeuge unter die Lupe.
Erhoben werden sowohl alle Bahnsteige als auch die Zugangsbereiche der Stationen. Für jede Station wird dabei ein Gesamtwert ermittelt, welcher aus einem Teil der erhobenen Merkmale gebildet und dem Ampelsystem zugeordnet wird. Der ermittelte Wert beurteilt das Gesamterscheinungsbild der Stationen und stellt eine Momentaufnahme zum Zeitpunkt der jeweiligen Erfassung dar. Die Ergebnisse der ersten und der zweiten Erhebung werden gemittelt, um den Jahreswert zu erhalten.
Erfassungen 2024:
- zum vierten Mal zwei Vollerfassungen jeweils im ersten und zweiten Halbjahr
- neu: Einführung einer vierten Kategorie zur Gesamtbewertung „vollkommen zufriedenstellend“ für besonders gute Bewertungsergebnisse
- Untersuchung von 198 der 200 Stationen
- Zwei Stationen konnten aufgrund der Flutauswirkungen nicht erfasst werden.
Bei den Ausstattungselementen, die an einer Station vorhanden sind, werden jeweils die Funktionalität, die Sauberkeit und das Erscheinungsbild bewertet. Die Ausstattungsmerkmale sind unabhängig davon, ob sie im Zuständigkeitsbereich des jeweiligen Stationsbetreibers liegen oder nicht, Bestandteil des Gesamtergebnisses für eine Station.
Details der Bewertung können hier abgerufen werden:
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Die Barrierefreiheit von Stationen wird ebenfalls erfasst. Sie geht allerdings nur bei der Funktionalität der Aufzüge, Fahrtreppen und Rampen in die Bewertung ein.
Der stufenfreie Zugang und der Zugeinstieg werden nicht bewertet, da Verbesserungen diesbezüglich kurzfristig nicht erzielbar sind bzw. die Erforderlichkeit baulicher oder betrieblicher (Fahrzeuge) Veränderungen nicht Gegenstand der Bewertung sind. Somit ist aus der Zuordnung im Ampelsystem nicht ersichtlich, ob die jeweilige Station barrierefrei ist. Der Status quo kann einer separaten Auswertung zur Stufenfreiheit im go.Rheinland-Gebiet entnommen werden.
An Stationen kann es eine Vielzahl an Zuständigen geben:
- Stationsbetreiber
- Kommune
- Vertriebsdienstleister
- Netzbetreiber (z. B. DB InfraGO AG)
- Private
Daraus ergibt sich ein hoher Abstimmungsbedarf, um die Qualität der einzelnen Stationen zu verbessern.
So kann es vorkommen, dass einige Stationen ein schlechtes Gesamtergebnis aufweisen, obwohl sich die Ausstattungselemente im Zuständigkeitsbereich des Stationsbetreibers in einem guten Zustand befinden.
Ergebnisübersicht 2024


Insgesamt 198 untersuchte Stationen:
- 22 Stationen (11 %) haben ein vollkommen zufriedenstellendes Erscheinungsbild.
- 126 Stationen (64 %) haben ein mindestens akzeptables Erscheinungsbild.
- 41 Stationen (21 %) sind noch akzeptabel (Das Gesamterscheinungsbild dieser Stationen wird durch einzelne Mängel beeinträchtigt.).
- Neun Stationen (4 %) haben ein nicht mehr akzeptables Erscheinungsbild -> besonderer Handlungsbedarf.

Die Anzahl der Stationen im nicht akzeptablen bzw. noch akzeptablen Bereich ist mit 50 Stationen im Vergleich zum Vorjahr gleich geblieben. Zu beachten ist hier allerdings, dass im Jahr 2023 eine geringere Anzahl von 189 Stationen untersucht wurde, während es 2024 insgesamt 198 waren.
49 der 50 noch bzw. nicht mehr akzeptablen Stationen liegen im Zuständigkeitsbereich der DB InfraGO AG. Gründe liegen wie auch in den Vorjahren insbesondere an den vielfach auftretenden Graffiti und einer Häufung von Vandalismus. Graffiti, welche beispielsweise an mehreren Ausstattungsmerkmalen zu finden sind, führen jedes Mal zu einer Abwertung des Erscheinungsbildes.
Ausstattungsmerkmale, bei denen sich das durchschnittliche Bewertungsergebnis am deutlichsten verbessert hat (> 5 Prozentpunkte):
- Sauberkeit der Aufzüge
- Erscheinungsbild der Aufzüge
- Funktionalität der Fahrtreppen
- Sauberkeit der Fahrtreppen
- Erscheinungsbild der Fahrtreppen


Beim Kriterium Sauberkeit der Fahrtreppen gibt es die größte Verbesserung (Zunahme über neun Prozentpunkte), im Vorjahr gab es hier die größte Abnahme um 15 Prozentpunkte. Weitere positive Veränderungen gab es beim Erscheinungsbild der Aufzüge.
Abgenommen haben die durchschnittlichen Bewertungen der Funktionalität der Uhren und des Erscheinungsbilds der Beschilderung im Zugangsbereich.
Eine detaillierte Aufstellung der wertungsrelevanten Kriterien je Station enthält die folgende Liste der Gesamtergebnisse:
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Weiterhin können hier alle Stationen im hellgrünen und im roten Bereich mit den jeweiligen Einsteigerzahlen abgerufen werden:
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Räumliche Verteilung der Bewertungsergebnisse

Die Karte zeigt die räumliche Verteilung der Bewertungsergebnisse. Einige Stationen weisen deutliche Verbesserungen im Vergleich zum Vorjahr auf (z. B. Engelskirchen, Hennef Im Siegbogen und Köln-Müngersdorf/Technologiepark). Allerdings verzeichnen manche Stationen auch deutliche Verschlechterungen des Gesamterscheinungsbildes (z. B. Erkelenz und Köln Frankfurter Straße). Gründe liegen hier im vielfach auftretenden Vandalismus und in mangelnder Sauberkeit. Auffällig sind die schlechten Bewertungsergebnisse einiger Kölner-S-Bahn-Stationen und der Stationen entlang der Strecke Horrem – Düren.
Generell weisen manche Stationen der Bördebahn einen deutlich niedrigeren Ausstattungsstandard als die meisten anderen Stationen auf (beispielsweise fehlende Fahrplan-Vitrinen, fehlender Wetterschutz). Da nur vorhandene Ausstattungselemente betrachtet werden, beschränkte sich die Bewertung bei der Bördebahn auf entsprechend wenige Ausstattungselemente. Somit waren die Ergebnisse für diese Stationen in den Vorjahren nur eingeschränkt vergleichbar. Die Stationen auf der Bördebahn wurden sukzessive modernisiert bzw. neu gebaut. Dies schlägt sich auch in den Bewertungsergebnissen nieder. Modernisierungen stehen lediglich noch in Nemmenich (2025) und Zülpich (derzeit im Bau) aus.

Ergebnisse Stufenfreiheit und Leitsysteme

An vielen Stationen sind in den kommenden Jahren größere Umbaumaßnahmen geplant, sodass hier von einer deutlichen Verbesserung des Gesamterscheinungsbildes auszugehen ist. Insbesondere die Arbeiten im Rahmen des Hochleistungskorridors auf der rechten Rheinstrecke werden im Jahr 2026 zu einer deutlichen Verbesserung führen.
Eine detaillierte Auflistung zum Ausbau der Stationen steht hier zum Download zur Verfügung:
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Hinzu kommt das Blindenleitsystem, welches es blinden und sehbehinderten Menschen ermöglicht, sich selbstständig im öffentlichen Raum zu bewegen. Dies geschieht beispielsweise durch die Ausstattung der Böden mit taktilen Leitstreifen und Aufmerksamkeitsfeldern.
- stufenfrei erreichbar: 174 Stationen (Alle Bahnsteige können ohne Stufen erreicht werden.)
- teilweise stufenfrei (lediglich ein Teil der Bahnsteige stufenfrei erreichbar): 14 Stationen
- nicht stufenfrei erreichbar: zwölf Stationen
Eine Darstellung der Stufenfreiheit aller Stationen im go.Rheinland-Gebiet enthält die oben eingebundene Karte. Alle nicht stufenfreien Stationen mit den entsprechenden Einsteigerzahlen sind hier aufgeführt:
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Neben der stufenfreien Erreichbarkeit der Stationen sind das Zusammenspiel zwischen Bahnsteighöhe und dem Einstieg ins Fahrzeug für eine barrierefreie Verbindung entscheidend. Eine Darstellung kann der Grundlagenuntersuchung Mobilität von go.Rheinland entnommen werden:
Stufenfreier Ausbau
- Mit Fertigstellung der Arbeiten im Zuge der RRX-Außenäste auf der Strecke Rheydt – Aachen wurden in den letzten Jahren viele Stationen stufenfrei ausgebaut.
- Die Anzahl der stufenfreien Stationen konnte in den letzten Jahren stark ausgeweitet werden.
- Viele weitere Modernisierungen sind in den nächsten Jahren geplant.
- Verbesserungen werden durch den Hochleistungskorridor auf der rechten Rheinstrecke im Jahr 2026 erreicht.
Die DB InfraGO AG hat sich innerhalb ihres Projektes „Zukunft Bahn“ zum Ziel gesetzt, die Verfügbarkeit von Aufzügen und Rolltreppen deutlich zu erhöhen. Dies soll unter anderem durch eine verbesserte Ersatzteillogistik der Instandhaltungsdienstleister und Hersteller erreicht werden.
Für den Großteil der Aufzüge ist mittlerweile eine Zustandsüberwachung in Echtzeit verfügbar. Das Haltestellen-Informations-System des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS) enthält die Echtzeit-Daten der Aufzüge und Fahrtreppen: Haltestellen-Informationssystem im VRS

Ausstattung der Bahnsteige mit Leitstreifen
- An über 70 Prozent der Stationen sind Leitstreifen für Blinde und Sehbehinderte am Bahnsteig vorhanden (149 Stationen).
- An elf Stationen sind diese zumindest teilweise vorhanden (d. h. nicht an allen Bahnsteigen).
- Die Anzahl der Stationen, die nicht mit Leitstreifen ausgestattet sind, liegt bei 38.
- weiterhin positiver Trend im go.Rheinland-Gebiet durch Ausbauprogramme
Ergebnisse Sauberkeit

Die Sauberkeit von Stationen leistet einen erheblichen Beitrag zu deren Gesamterscheinungsbild. Beeinträchtigt wird der Eindruck von temporären Verunreinigungen oder Vandalismus. Eng verbunden mit der Sauberkeit einer Station ist die subjektive Sicherheit. Neben Kriterien wie Beleuchtung, Videoüberwachung, Belebtheit und Einsehbarkeit spielt der Zustand der Station eine entscheidende Rolle. Der Zu- und Abgang nimmt dabei eine Schlüsselrolle ein.
So verleiten heruntergekommene sowie augenscheinlich vernachlässigte Stationen und der damit suggerierte Abbau sozialer Kontrolle Personen dazu, weitere Vandalismustaten zu verüben. Die Zahl der Vorfälle erhöht sich mit der Zeit, wobei sich die Tatabstände zeitgleich verkürzen. Dieser Broken-Windows-Effekt hat dabei Einfluss auf die Reisenden. So nimmt sowohl die kognitive (persönliche Risikoeinschätzung Opfer einer Straftat zu werden) als auch die konative Kriminalitätsfurcht (Vermeidung von Orten zum Zweck der Sicherheit) an diesen Stationen zu. Gepflegte Stationen hingegen wirken sicherer, sodass kein Unsicherheitsgefühl aufgebaut wird.
Insbesondere großflächiges Graffiti und zahlreiche sogenannte Tags durch Permanentstifte in den Zugangsbereichen prägen das Erscheinungsbild der Stationen. Zuständig für die Beseitigung des Vandalismus ist nicht in jedem Fall der Stationsbetreiber, da die betroffenen Zugangsbereiche oftmals im kommunalen Besitz liegen. In einigen Fällen finden sich die Verunreinigungen mit Graffiti auch an Fassaden, die sich in privatem Besitz befinden. Für die Betreiber der Stationen entstehen hohe Kosten durch Vandalismus.
Graffiti
- 49 Stationen (2023: ebenfalls 49 Stationen) weisen starke Verunreinigungen durch Graffiti in den Zugangsbereichen auf; in den meisten Fällen handelt es sich dabei um Stationen mit einer Unterführung.
- in den Vorjahren kontinuierliche Zunahme der Stationen mit starkem Graffiti
- Nachhaltige Erfolge können nur schwer erreicht werden, da gestrichene Wände in kürzester Zeit erneut besprüht werden.

Das Anti-Graffiti-Programm des Landes NRW und der DB lief im Jahr 2018 aus. NRW ist eines der Bundesländer, welches von der DB AG als Schwerpunktgebiet hinsichtlich Graffiti identifiziert wurde.
go.Rheinland hat gemeinsam mit der DB InfraGO AG eine Kooperationsvereinbarung getroffen, um Graffiti gemeinsam zu bekämpfen. Neben der Graffitibeseitigung beinhaltet dies auch die Umsetzung von Kunst-Graffiti an gemeinsam ausgewählten Standorten. Dies ist ein alternativer Lösungsansatz, um Verunreinigungen durch Graffiti zu reduzieren. Eine entsprechende Verlängerung der Vereinbarung ist bereits umgesetzt.
In den letzten Jahren wurde dieser Ansatz an mehreren Stationen verfolgt. Der Haltepunkt Duckterath in Bergisch Gladbach-Gronau wurde im Herbst 2021 neugestaltet. Die DB InfraGO AG, go.Rheinland, die Maler- und Lackiererinnung Bergisches Land, die Kreishandwerkerschaft Bergisches Land, die Stadtverkehrsgesellschaft Bergisch Gladbach und die Katholische Jugendagentur Leverkusen, Rhein-Berg, Oberberg gGmbH (KJA) haben sich zusammengeschlossen, um die Neugestaltung der Wandflächen im Bereich der Treppenaufgänge umzusetzen.
2022 kamen weitere Standorte hinzu, bei denen die Zugangsbereiche aufwendig gestaltet wurden:
- Köln West
- Köln-Nippes
- Eitorf
- Köln-Longerich
Im Jahr 2023 wurden nachfolgende Stationen mit bunten Motiven gestaltet. Dabei wurden einige Standorte im Rahmen der gemeinsamen Kooperationsvereinbarung umgestaltet, während andere Kunst-Graffiti aus Eigenmitteln der Stationsbetreiber oder von Kommunen (Stadt Köln in Köln-Worringen) finanziert wurden.
- Jülich An den Aspen
- Köln-Dellbrück
- Köln-Holweide
- Köln-Müngersdorf Technologiepark
- Köln-Stammheim
- Köln Weiden West
- Köln-Worringen
Im Jahr 2024 wurden nachfolgende Stationen umgestaltet:
- Bonn UN Campus
- Köln-Buchforst
- Buir
- Langerwehe
Detaillierte Einblicke in die jeweiligen Standorte bietet die eigene Streetart-Website von go.Rheinland:


Auch die Rurtalbahn GmbH ist bezüglich Graffitiprävention aktiv:
Schüler*innen von zwei Jülicher Offenen Ganztagsschulen (OGS) haben im Mai 2023 im Rahmen einer Graffiti-AG des SKF Jülich eine Wand im Bereich des Rurtalbahn-Haltepunkts An den Aspen bunt gestaltet. Die Kosten für Material, Vorbereitung und die künstlerische Profi-Begleitung wurden von der Rurtalbahn GmbH übernommen.
Gleisbett

Nicht nur im Zugangsbereich können Verunreinigungen auftreten, sondern auch an den Bahnsteigen. Vor allem das Gleisbett ist an vielen Stationen verschmutzt.
- leichte Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr
- Besonders betroffen sind hoch frequentierte Stationen wie beispielsweise einige S-Bahn-Stationen im Kölner Stadtgebiet, aber beispielsweise auch Stationen entlang der Linie RB 38.
- An insgesamt 13 Stationen weist das Gleisbett starke Verunreinigungen auf (Vorjahr: 21 Stationen).
Ergebnisse Fahrgastinformation
Sowohl im Zugangsbereich als auch auf den Bahnsteigen tragen viele Ausstattungselemente dazu bei, den Fahrgast vor Ort zu informieren. Neben Beschilderungen und Wegweisern sind auch die Aushänge in den Vitrinen für die Fahrgastinformation von Bedeutung. Hinsichtlich der Fahrgastinformation gibt es an vielen Stationen Nachbesserungsbedarf. Beschriftungen sind zum Teil nicht mehr lesbar, da sie verblasst, abgeblättert oder durch Graffiti überdeckt sind.
- An fünf Stationen war das Erscheinungsbild der Vitrinen stark beeinträchtigt (Vorjahr: zwölf Stationen).
- leichte Verschlechterung bei der Sauberkeit der Vitrinen
- Die durchschnittliche Bewertung der Funktionalität hat sich hingegen leicht verbessert.
Die schlechte Lesbarkeit von Fahrplanaushängen, Netzplänen oder Tarifinformationen hängt vor allem vom Zustand der Vitrinen ab. Viele der Vitrinen weisen Mängel durch Scratching, Graffiti, allgemeine Verschmutzung oder eingeschlagene Scheiben auf.

- Die Durchschnittsbewertung der Funktionalität der Uhren am Bahnsteig hat sich im Vergleich zum Vorjahr leicht verschlechtert.
- Bei den Uhren in den Zugangsbereichen gibt es ebenso eine leichte Verschlechterung der Durchschnittsbewertung.
In einem Pilotprojekt testet die DB InfraGO AG die Ausstattung der Uhren mit einem Überwachungsmodul, welches Störungen meldet. Die neu entwickelte Sensorik erkennt auch Glasbruch durch Vandalismus, die häufigste Ursache für defekte Bahnhofsuhren. Zusätzlich zur Fernüberwachung kommt eine neue Übertragungstechnik zum Einsatz. Wenn sich der Pilot bewährt, könnte diese Sensortechnik auf andere Anwendungsgebiete wie Fahrgastinformationsanlagen ausgeweitet werden.
- 110 Stationen sind mit DSA auf den Bahnsteigen ausgestattet.
- Die Durchschnittsbewertung der Funktionalität liegt bei nahezu 100 Prozent.
- An größeren Stationen gibt es Zugzielanzeiger (34 Stationen).
- geändertes Design im Rahmen der deutschlandweiten Umstellung auf ein neues Reisendeninformationssystem der DB (IRIS+)
- Zusätzliche Informationen, wie die Informationen zum Standort der 1. und 2. Klasse sowie Mehrzweckbereiche können abgebildet werden.
Der DSA sorgt für eine Reisendeninformation nach dem Zwei‑Sinne-Prinzip. Wichtige Informationen, z. B. über Fahrplanabweichungen, werden vom DSA sowohl visuell über das Display als auch akustisch über einen integrierten Lautsprecher ausgegeben.

Ergebnisse Komfort
Zu den Komfortmerkmalen an Stationen zählen der Wetterschutz und die Sitzmöglichkeiten. Das Erscheinungsbild dieser Ausstattungsmerkmale sollte stets gepflegt sein. Einige Stationen weisen Beschädigungen an den Sitzmöglichkeiten und am Wetterschutz auf. Teilweise fehlen Seitenscheiben des Wetterschutzes, sodass die Funktionalität beeinträchtigt ist. Zu Abwertungen führt vor allem das schlechte Erscheinungsbild einiger Wetterschutzeinrichtungen.
- Das Erscheinungsbild der Wetterschutze weist durchschnittlich schlechtere Bewertungen auf als die Funktionalität oder die Sauberkeit.
- An 23 Stationen (2023: 20 Stationen) liegt die Bewertung des Wetterschutzes (Erscheinungsbild) im nicht akzeptablen Bereich.
- Gründe hierfür sind häufiger auftretende Graffiti an Fahrgastunterständen oder Windschutzen als im Vorjahr.
- Wetterschutz ist weiterhin vielfach das Ziel von Vandalismus; Scheiben werden zum Teil kurz nach Instandsetzung erneut zerstört oder mit Graffiti verschmutzt.
Die Wetterschutze „DB PlusPunkte“ sind oftmals von Verunreinigungen und Graffiti betroffen. Ein neuer Ansatz ist die Folierung des Wetterschutzes. Dies wurde zuletzt im Jahr 2022 in Bergheim und Aachen-West durch die DB InfraGO AG umgesetzt.
- Die Funktionalitätsbewertung von Sitzgelegenheiten weist sehr hohe Durchschnittswerte auf; während die Funktionalität der Sitze bei annähernd 100 Prozent liegt, erreicht die Sauberkeitsbewertung 93 Prozent.
- Etwas häufiger abgewertet wurde das Erscheinungsbild der Sitze, im Vergleich zu anderen Ausstattungselementen ist das Niveau aber vergleichsweise hoch.
- Insgesamt sind die Sitzmöglichkeiten kein Hauptproblemfeld.

Ergebnisse Vertrieb
Bisherige Zuständigkeit
Bei der Rurtalbahn (RB 21) sorgen seit dem Januar 2020 neue Fahrkartenautomaten für ein verbessertes Vertriebsangebot. go.Rheinland, die Rurtalbahn GmbH und die DB Vertrieb GmbH hatten vereinbart, dass die in die Jahre gekommenen Fahrkartenautomaten, die sich in den Fahrzeugen der Rurtalbahn befanden, entfernt werden. Stattdessen wurden Fahrkartenautomaten von DB Vertrieb auf den Bahnsteigen an den Stationen der RB 21 in Betrieb genommen.
Die Zuständigkeit für die Fahrausweisautomaten und Fahrausweisentwerter lag bis 2024 bei der im Rahmen einer von go.Rheinland durchgeführten Vertriebsausschreibung beauftragten DB Vertrieb GmbH. Eine Ausnahme bildet der Rhein-Sieg-Express (RE 9). Hier liegt die Zuständigkeit direkt bei den Eisenbahnverkehrsunternehmen bzw. bei deren Unterauftragnehmern.
Neue Ausschreibung
go.Rheinland hat als Federführer einer gemeinsamen Ausschreibung mit dem Nordhessischen Verkehrsverbund (NVV), dem Zweckverband SPNV Rheinland-Pfalz Nord (SPNV-Nord) und dem Zweckverband ÖPNV Rheinland-Pfalz SÜD (ZÖPNV RLP Süd) im Jahr 2024 Aufträge für Vertriebsdienstleistungen vergeben, nachdem der bestehende Vertrag ausgelaufen war. Gewinner des ausführlichen Vergabeverfahrens ist die Transdev Vertrieb GmbH.
Im Vergabeverfahren wurden klassische Vertriebsdienstleistungen in zwei Losen ausgeschrieben. Sowohl Los 1 (Fahrausweisautomaten und Fahrausweisentwerter, gemeinsames Verfahren mit NVV, ZÖPNV RLP Süd und SPNV-Nord) als auch Los 2 (personenbedienter Verkauf, gemeinsames Verfahren mit SPNV-Nord und NVV) gingen nach eingehender Prüfung und entsprechendem Votum der jeweiligen Gremien an die Transdev Vertrieb GmbH, die das wirtschaftlichste Angebot abgegeben hatte. Die Laufzeit des Vertrags beträgt zehn Jahre und enthält eine Verlängerungsoption für weitere zwei Jahre.
Der Austausch von Fahrausweisautomaten und Fahrausweisentwertern wird nach und nach ab Anfang 2025 vollzogen. Im gesamten go.Rheinland-Gebiet werden 327 Fahrausweisautomaten und 280 Entwerter ausgetauscht, über alle Auftraggeber hinweg 595 Fahrausweisautomaten und 432 Entwerter. Zudem wurde Transdev mit dem personenbedienten Verkauf in insgesamt elf Kundencentern (go.Rheinland: 7) und 35 Mini-Kundencentern (go.Rheinland: 11) betraut.
- Vielfach treten Abwertungen des Erscheinungsbildes durch Scratching, Lackschäden, Graffiti oder sonstige Beschädigungen auf.
- Die durchschnittliche Bewertung des Erscheinungsbilds der Automaten im Zugangsbereich liegt auf einem schlechten Niveau.
- An 35 Stationen (2023: 27 Stationen) wurden auffällige Mängel beim Erscheinungsbild der Automaten am Bahnsteig festgestellt.
- Die Bewertung der Funktionalität am Bahnsteig und im Zugangsbereich erzielt einen guten Durchschnittswert.
- Die durchschnittliche Bewertung der Kriterien Funktionalität und Erscheinungsbild der Entwerter (Zugangsbereich und am Bahnsteig) liegt auf einem ähnlichen Niveau, wobei die Funktionalität am Bahnsteig leicht unterhalb der Ergebnisse des Zugangsbereiches liegt.
- An zehn Stationen (2023: acht Stationen) wurden auffällige Mängel beim Erscheinungsbild der Entwerter am Bahnsteig festgestellt.