Düsseldorf/Köln, 01. April 2022. Es geht voran nach der Flut: Auf zwei Abschnitten der im Juli 2021 zerstörten Eifelstrecken in Nordrhein-Westfalen können die Züge bald wieder rollen. Bereits am 23. April geht der Abschnitt von Euskirchen bis Mechernich wieder in Betrieb. Auf der Voreifelbahn können die Züge auf dem letzten noch fehlenden Abschnitt zwischen Rheinbach und Euskirchen am 1. Mai wieder rollen. Ursprünglich hatte die Deutsche Bahn dies erst im Sommer geplant. Von Bonn nach Rheinbach fahren bereits seit August 2021 wieder Züge.
"Wir kommen gut voran. Sofort nach der Flut haben wir mit dem Wiederaufbau begonnen. Hier in der Eifel waren die Schäden riesig. Alle haben an einem Strang gezogen: die Baufirmen, die Planer und mein Team. Es freut mich, dass die Menschen durch uns wieder ein Stück mehr Normalität bekommen", so Bernd Köppel, Leiter Infrastrukturprojekte bei der DB Netz AG, Regionalbereich West.
Eifelstrecke:
Die Instandsetzungsarbeiten auf der Eifelstrecke zwischen Euskirchen und Kall laufen seit Dezember 2021 auf Hochtouren: Die Baufirma arbeitet an sieben Tagen pro Woche im Zwei- und Drei-Schicht-Betrieb, um die massiven Hochwasserschäden zu beheben und die Strecke schnellstmöglich wieder befahrbar zu machen. Auf der ca. 25 Kilometer langen zweigleisigen Strecke müssen zerstörte Gleise, Bahnkörper, Bahnsteige und die Signaltechnik wiederhergestellt werden. Die Abwicklung der Baustellenlogistik erfolgt zum Großteil über die Schiene.
Ein Schwerpunkt der Bauarbeiten auf dem Abschnitt bis Mechernich war der Bereich rund um den Bahnhof Satzvey, wo die Bahnsteige unterspült bzw. weggespült und das mechanische Stellwerk stark beschädigt worden sind. Hier wurden u. a. die Bahnsteige wiederaufgebaut, das mechanische Stellwerk instandgesetzt und der Gleisschotter gereinigt. Erst mit Abschluss dieser Schadensbeseitigung konnte der südliche Bereich bis Kall mit den notwendigen Umbaufahrzeugen, wie der Bettungsreinigungs- und der Stopfmaschine, angefahren werden. Hier dauern die Bauarbeiten weiter an — im Sommer 2022 soll dann auch der Abschnitt bis Kall wieder befahrbar sein. Der umfassende Wiederaufbau des Abschnitts der Eifelstrecke von Kall bis Nettersheim ist bis Ende 2023 geplant.
Voreifelbahn:
Auf der Strecke der Voreifelbahn hatte der über die Ufer getretene Orbach vor allem im Bereich Odendorf zu einigen Schäden an der Bahninfrastruktur geführt. Hier wurden etwa ein Kilometer Gleis stark beschädigt sowie Bahndämme und Weichen vollständig unterspült. Ebenso wurden die Bahnübergänge durch die Flut stark beschädigt oder sogar zerstört, auch die Signaltechnik war betroffen. Für den Wiederaufbau dieses Abschnitts hat die DB u. a. den Oberbau erneuert sowie Kabelkanäle gereinigt, instandgesetzt und beschädigte Kabel durch neue ausgetauscht. Der gänzlich zerstörte Bahnübergang "Orbachstraße" wurde komplett erneuert, am Bahnübergang "Essiger Straße" waren hingegen kleinere Reparaturen und Austauscharbeiten notwendig. Im Bereich der über den Orbach führenden Eisenbahnbrücke wurden zudem Böschung und Absturzsicherung wiederhergestellt. Im nächsten Jahr werden noch kleinere Restarbeiten ausgeführt sowie ein neues Fernmeldekabel entlang der Strecke verlegt.
Auswirkungen für die Eisenbahnkund:innen
Die aktualisierten Bus- und Bahnfahrpläne werden wir kurzfristig kommunizieren. Diese sind dann in den Online-Auskunftssystemen der Deutschen Bahn und unter zuginfo.nrw abrufbar.
Auf der Eifelstrecke sind hierbei zwischen Mechernich — Gerolstein sowohl Schnellbusse als auch Busse mit allen Halten vorgesehen. Zwischen Mechernich und Nettersheim fahren Busse mit allen Halten sowie Schnellbusse zwischen Mechernich und Trier Hbf.