Ab der 48. Kalenderwoche wird in einer Testphase zunächst ein Teil der Strecke befahren und zum Wenden genutzt – ab dem Fahrplanwechsel im Dezember ist die gesamte Strecke wieder regulär für Fahrgäste in Betrieb
Stolberg/Eschweiler. Die Flutkatastrophe im Sommer 2021 hat auch die Bahnverbindung zwischen Stolberg und Eschweiler schwer getroffen. Besonders im Bereich des Bahnhofs Eschweiler-Aue waren die Schäden gravierend: Ein Teil der Gleisanlage hing frei in der Luft, und eine Stützwand musste aufwendig saniert werden. Die Arbeiten verzögerten sich zusätzlich durch ein unerwartet auftretendes großes Loch, das durch die Unterspülung der angrenzenden Phönixstraße entstanden war. Ursache war ein defektes Rohr des Fuchsbachs, das zunächst freigelegt und erneuert werden musste. Erst danach konnten die eigentlichen Wiederaufbauarbeiten an Gleis und Stützwand erfolgreich abgeschlossen werden.
Ab der 48. Kalenderwoche 2025 startet nun eine Testphase: Züge aus Richtung Eschweiler fahren wieder bis in den Bereich des Bahnhofs Eschweiler-Aue, um dort zu wenden. Bisher war dies nur provisorisch im Bereich der Odilienstraße möglich. Mit der Wiederinbetriebnahme kann der Ablauf nun betrieblich geordnet und stabil im Bahnhofsbereich erfolgen und zugleich wird die Strecke in dieser Phase erprobt.
Mit dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2025 wird dann auch der reguläre Personennahverkehr wieder aufgenommen: Ab diesem Zeitpunkt können Reisende erneut von Stolberg über Eschweiler bis nach Langerwehe und Düren fahren – und selbstverständlich auch in die Gegenrichtung.
Im Rahmen eines gemeinsamen Pressetermins vor Ort informierten Vertreter von go.Rheinland, der StädteRegion Aachen, der EVS EUREGIO Verkehrsschienennetz GmbH sowie die Bürgermeister der Städte Stolberg und Eschweiler heute über die Wiederinbetriebnahme und die vorgeschaltete Testphase.
Zitate
Dr. Norbert Reinkober, Geschäftsführer go.Rheinland: „Die schreckliche Flut, die mehr als 100 Menschenleben gefordert hat, hat uns über Jahre hinweg vor enorme Herausforderungen gestellt. Mit großem Einsatz und langem Atem haben die EVS und ihre Partner den Wiederaufbau der Strecke vorangetrieben. Als Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr freuen wir uns über die erzielten Fortschritte – vor allem für die Fahrgäste. Dass der Schienenersatzverkehr zwischen Stolberg und Eschweiler nun entfallen kann, ist eine spürbare Erleichterung für alle, die regelmäßig unterwegs sind. Mein Dank gilt allen, die an der Wiederinbetriebnahme so tatkräftig mitgewirkt haben.“
Dr. Tim Grüttemeier, Städteregionsrat: „Die Flut hat unsere Region schwer getroffen – viele Menschen leiden bis heute unter den Folgen. Umso erfreulicher ist es, dass die Bahnstrecke nun wieder vollständig in Betrieb geht. Damit kehrt nicht nur ein Stück Normalität zurück, sondern wir stärken zugleich eine klimafreundliche und zukunftsfähige Mobilität in der gesamten StädteRegion.“
Thomas Fürpeil, Geschäftsführer EVS: „Die Wiederinstandsetzung der Strecke war technisch sehr anspruchsvoll und hat uns lange beschäftigt. Wir sind stolz, dass wir die Strecke nun wieder zur Verfügung stellen können. Gleichzeitig blicken wir nach vorn: In den kommenden Jahren planen wir in Eschweiler-Aue einen neuen Haltepunkt, um das Angebot für die Fahrgäste noch weiter zu verbessern.“
Patrick Haas, Bürgermeister der Stadt Stolberg: „Die Wiederinbetriebnahme der Strecke ist ein starkes Signal für den Wiederaufbau unserer Region. Für die Menschen in Stolberg bedeutet die direkte Bahnverbindung nach Eschweiler und weiter in Richtung Düren wieder mehr Verlässlichkeit und eine attraktive Anbindung. Das stärkt unseren Standort und erleichtert den Alltag vieler Pendlerinnen und Pendler.“
Patrick Nowicki, Bürgermeister der Stadt Eschweiler: „Es ist eine große Erleichterung, dass die Bahnstrecke nun wiederhergestellt ist und die euregiobahn wieder durchgehend von Stolberg nach Eschweiler fährt. Gerade die unerwarteten Herausforderungen durch das große Loch an der Phönixstraße haben gezeigt, wie wichtig eine enge Zusammenarbeit ist. Die Kooperation mit der EVS hat hier hervorragend funktioniert – das Ergebnis sind eine verlässliche Anbindung und eine spürbare Entlastung für die Menschen in Eschweiler und unserer Region.“
Bildnachweis: @ EVS. Das Bild zeigt von links: Thomas Fürpeil, Dr. Tim Grüttemeier, Patrick Haas, Fahrer Roman Hardt, Patrick Nowicki und Dr. Norbert Reinkober.
