Milliardenvolumen: Vier Banken finanzieren neue Fahrzeuge für die S-Bahn im Rheinland

SPNV-Aufgabenträger go.Rheinland und VRR vergeben Auftrag nach ausführlichem Darlehenswettbewerb

Köln/Gelsenkirchen. Um neue Fahrzeuge für die S-Bahn im Rheinland anschaffen zu können, benötigen die beiden Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr go.Rheinland und Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) starke Partner. Nach entsprechenden Beschlüssen ihrer Gremien hatten go.Rheinland und VRR Anfang der vergangenen Woche den Zuschlag für die Herstellung und Instandhaltung der Fahrzeuge an die Alstom Transport Deutschland GmbH erteilt. Vorangegangen war ein mehrjähriges EU-weites Ausschreibungsverfahren.

Über den gesamten Lebenszyklus der bis zu 90 Neufahrzeuge hinweg werden Finanzmittel im einstelligen Milliardenbereich investiert. Im Rahmen eines Darlehenswettbewerbs hat go.Rheinland als Federführer der Ausschreibung für die Beschaffung der neuen Fahrzeuge nun unterschiedliche Finanzierungsvolumina an die Europäische Investitionsbank (EIB), die NRW.BANK, die KfW IPEX-Bank sowie die BayernLB vergeben.

Michael Vogel, Geschäftsführer der go.Rheinland GmbH: „Das neue Zeitalter der S-Bahn im Rheinland rückt immer näher. Nach der erfolgreichen Herstellervergabe haben wir jetzt auch die notwendige Finanzierungssicherheit. Auf die Zusammenarbeit mit den renommierten Kreditinstituten im Sinne eines hochmodernen Angebots für unsere Fahrgäste, die ab dem Probebetrieb im Jahr 2029 nach und nach in den Genuss der neuen Fahrzeuge kommen werden, freuen wir uns.“

Oliver Wittke, Vorstandssprecher des VRR: „Hochwertige Schienenfahrzeuge gehören zu den wichtigsten Qualitätsmerkmalen für unsere Kunden im SPNV. Wir freuen uns, dass die Kreditinstitute mit ihren attraktiven Finanzierungslösungen und Konditionen die Modernisierung des Nahverkehrs im Rheinland unterstützen. Somit tragen auch sie zur Förderung einer klimafreundlichen Mobilität im Sinne unserer Fahrgäste bei.“

Den überwiegenden Teil der über Darlehen aufzubringenden Summe stellt die EIB zur Verfügung. Ihr Verwaltungsrat hatte ihren Teil bereits in seiner Sitzung Mitte November 2023 genehmigt. Im Nachgang wurde ein Finanzierungsvertrag zur Vorbereitung des Darlehens geschlossen.

Hintergrund: neue Fahrzeuge für die S-Bahn im Rheinland
go.Rheinland und VRR haben die Neufahrzeuge (Herstellung und Instandhaltung) nach dem NRW-RRX-Modell ausgeschrieben. Die Fahrzeuge verbleiben also im Eigentum der SPNV-Aufgabenträger und werden den Eisenbahnverkehrsunternehmen zur Verfügung gestellt. Die neuen Fahrzeuge gehen im Rahmen eines Probebetriebs erstmals im Jahr 2029 auf die Schiene. Ziel ist, bis 2033 nach und nach alle Neufahrzeuge in Betrieb zu nehmen. Das S-Bahn-Netz umfasst die Linien S 6 (Essen – Düsseldorf – Köln-Worringen), die (zukünftige) Linie S 10 (Köln-Nippes – Köln-Dellbrück), die Linie S 11 (Düsseldorf Flughafen – Köln – Bergisch Gladbach), die Linie S 12 (Horrem/Sindorf – Au (Sieg)), die (zukünftige) Linie S 13 (Troisdorf – Bonn-Oberkassel), die Linie S 19 (Aachen/Düren – Au (Sieg)), die (zukünftige) Linie S 38 (vormals RB 38, Bedburg – Horrem – Köln Messe/Deutz) sowie die Linie S 68 (Langenfeld – Düsseldorf – Wuppertal-Vohwinkel).

(Foto: © Alstom / Advanced & Creative Design)