3 Fragen an: Laura Schulte




Laura Schulte gehört als Mitarbeiterin bei go.Rheinland zum Team für Regionale Mobilitätsentwicklung. Gemeinsam mit ihren Kolleg*innen berät die 27-Jährige unter anderem Kommunen und Verkehrsunternehmen gezielt bei der Planung und Umsetzung von Mobilstationen. Wir sprachen mit der Kölnerin über vernetzte Mobilität und die Einweihung der 100. Mobilstation im go.Rheinland-Gebiet.
 

Frau Schulte, Mobilstationen sind nicht erst seit gestern in aller Munde. Welchen Zweck erfüllen sie für die Menschen vor Ort?

Für eine zukunftsfähige und umweltfreundliche Mobilität ist die Vernetzung mehrerer Mobilitäts- und Serviceangebote an einem Ort unerlässlich. Das gilt sowohl für urbane Zentren als auch für den ländlichen Raum. Deshalb engagieren wir bei go.Rheinland uns für die Realisation der Mobilstationen, die Stärken von mindestens zwei Verkehrsmitteln bündeln. So verknüpfen sie zum Beispiel den Schienenpersonennahverkehr mit dem lokalen Busverkehr oder verschiedenen Sharing-Angeboten. Das erleichtert den Fahrgästen das Umsteigen – und ermöglicht damit multimodale und intermodale Wegeketten.

Allerdings ist eine Mobilstation weit mehr als ein reiner Verkehrsknotenpunkt. Sie soll den Nutzerinnen und Nutzern im besten Fall auch als Orts-, Stadtteil- oder Quartierszentrum eine hohe Aufenthaltsqualität bieten und ein sichtbares und wiedererkennbares Zeichen für umweltfreundliche Mobilität setzen.
 

Wie greifen Sie konkret interessierten Institutionen unter die Arme und was hat es hierbei mit radbox.nrw auf sich?

Meine Kolleg*innen und ich beraten Kommunen und Verkehrsunternehmen umfassend bei der Planung und Errichtung der Mobilstationen. Das betrifft sowohl Fragen zur Konzeption als auch zur Finanzierung und den konkreten Fördermöglichkeiten. Denn der Zweckverband go.Rheinland bietet im Rahmen der ÖPNV- und SPNV-Investitionsförderung eine umfangreiche Förderung für Mobilstationen an. Mit unseren vielfältigen Unterstützungsangeboten helfen wir den Kommunen und Verkehrsunternehmen zudem bestmöglich dabei, Mobilstationen schnell und einfach umzusetzen und dabei einheitliche Qualitätsstandards einzuhalten.

Darüber hinaus haben wir gemeinsam mit dem Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) das Buchungs- und Zugangssystem radbox.nrw für Stellplätze in verschließbaren Fahrradabstellanlagen, zum Beispiel Fahrradboxen oder Fahrradparkhäusern, eingeführt. Auch beim Anschluss ihrer Fahrradabstellanlage an radbox.nrw begleiten wir die Kommunen. So können sich Kundinnen und Kunden des ÖPNV, die ihre erste bzw. letzte Meile mit dem Fahrrad zurücklegen, über sicheres Fahrradparken informieren und verlässlich einen Platz buchen und bezahlen – für uns ein zentraler Bestandteil eines flächendeckenden Mobilstationsnetzes und ein wichtiger Faktor, um Fahrradfahrten im Verbund mit dem ÖPNV noch attraktiver zu machen.
 

Kürzlich wurde die 100. Mobilstation im go.Rheinland-Gebiet gefeiert. Ist der Bedarf in der Region damit gedeckt oder geht die Erfolgsgeschichte weiter?

Die Einweihung der 100. Mobilstation in Rheinbach ist für uns ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einem flächendeckenden Mobilstationsnetz im Rheinland. Doch damit ist der Ausbau der Mobilstationen im go.Rheinland-Gebiet noch lange nicht abgeschlossen. Das Interesse der Kommunen ist groß, den Menschen attraktive Angebote zu bieten, die dazu beitragen, vernetzte Mobilität und flexibel Wegeketten zu fördern – sowohl in urbanen Zentren als auch im ländlichen Raum. Das sehen wir unter anderem auch an der großen Anzahl an Mobilstationen, die bereits im Förderprogramm von go.Rheinland eingeplant sind und in den nächsten Jahren umgesetzt werden. Wir freuen uns natürlich über alle, die noch dazukommen. Das ist ein laufender Prozess und wir sind gerade sozusagen mittendrin.