Seit 2015 arbeitet Joana Bürgin im Bereich Recht und Zweckverbandsangelegenheiten bei der go.Rheinland GmbH. Zuletzt war sie dort stellvertretende Leiterin und hat den Bereich seit Juli 2023 interimsweise geführt. Somit verfügt die 39-jährige Kölnerin über jede Menge juristisches Know-how und kann den Kolleg*innen bei VRS und go.Rheinland auch bei den kniffligsten Rechtsfragen hilfreich mit Rat und Tat zur Seite stehen. Seit 15. März ist Joana Bürgin nun offiziell Leiterin des Bereichs Recht und Zweckverbandsangelegenheiten. Wir haben mit ihr über ihre neuen Aufgaben, das Thema Frauen in der Mobilitätsbranche und die Bedeutung von Coaching aus der Führungsperspektive gesprochen.
Joana Bürgin, seit dem 15. März sind Sie bei go.Rheinland als neue Leiterin für den Bereich Recht und Zweckverbandsangelegenheiten tätig. Was haben Sie sich für den Start in Ihrer neuen Position vorgenommen und worauf freuen Sie sich besonders?
In den letzten Monaten haben wir uns innerhalb des Bereichs Recht und Zweckverbandsangelegenheiten neu aufgestellt, d.h. wir haben neue Strukturen geschaffen und einiges umorganisiert. Vieles ist geschafft, aber ein paar Dinge möchte ich gemeinsam mit meinem großartigen Team noch angehen – z. B. möchte ich innerhalb des Bereichs Fachgruppen installieren. Zum einen bedeutet das für mich als Führungskraft eine Entlastung, indem ich zukünftig einige Sach- und Führungsaufgaben an meine Fachgruppenleiter*innen abgeben kann. Zum anderen bin ich davon überzeugt, dass sich der Informations- und Kommunikationsfluss innerhalb unseres Teams durch die Zuordnung klarer Zuständigkeiten weiter verbessert und wir somit auch unsere Aufgabe als „Dienstleister“ für die anderen Abteilungen und Bereiche bei VRS und go.Rheinland noch besser wahrnehmen können. Darüber hinaus freue ich mich für meine Mitarbeiter*innen, dass sie durch die Schaffung der Fachgruppen die Chance bekommen, sich persönlich weiterzuentwickeln.
Als neue Bereichsleiterin und vorherige Stellvertreterin sind Sie schon lange in einer Führungsposition bei go.Rheinland. Wie sehen Sie das Thema weibliche Leitungen in der immer noch eher männerdominierten ÖPNV-Branche?
In vielen Branchen übernehmen immer mehr Frauen Führungspositionen. Diese Entwicklung ist positiv, da es ein wichtiger Baustein für mehr Gleichberechtigung in der Arbeitswelt ist. Die ÖPNV-Branche kann sich diesem Trend nicht verschließen. Aktuell arbeiten im Verkehrssektor nur 22 Prozent Frauen, sodass die männliche Sichtweise auf die Mobilität derzeit noch dominiert. Aber ich bin guter Dinge, dass sich hier mittel- bis langfristig etwas verändert. Bei VRS und go.Rheinland bin ich z. B. nicht die einzige Frau in leitender Position. Insgesamt bringen neben mir noch drei Abteilungsleiterinnen und zwei Stabsstellenleiterinnen sowie diverse Stellvertreterinnen und Fachgruppenleiterinnen ihre fachlichen und persönlichen Kompetenzen sowie ihre weibliche Sichtweise auf die Mobilität in ihre Führungsrolle mit ein.
Sie haben auch eine Ausbildung zur Mediatorin sowie zur systemischen Coach absolviert und viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von VRS und go.Rheinland erfolgreich bei ihren Anliegen unterstützt. Wie helfen Ihnen diese Kenntnisse und Fähigkeiten nun bei Ihrer neuen Führungsaufgabe?
Die heutige Arbeitswelt ist geprägt von Komplexität und Veränderung. Dadurch ist es als Führungskraft nicht mehr möglich, nur „klassisch“ zu führen, sprich den Ton anzugeben und zu delegieren. Vielmehr geht es heutzutage darum, die Eigenverantwortung und die Selbstständigkeit der Mitarbeiter*innen zu fördern. Denn das kennt man ja von sich selbst: Mit der eigenen Expertise Probleme zu lösen, ist motivierender, als gesagt zu bekommen, was zu tun ist.
Außerdem hilft die Anwendung von Coaching in der Führung dabei, das Vertrauen innerhalb seines Teams zu stärken. Dadurch wird ein Arbeitsklima gefördert, welches Lernen ermöglicht. Die Mitarbeitenden fühlen sich gehört und mit dem Unternehmen verbunden, sodass sie motiviert sind, dessen Zukunft aktiv mitzugestalten.