3 Fragen an: Bianca Achilles, Tanja Schneider, Philipp Nögel-Verroul und Christoph Nagel


 

Bis 2038 soll in ganz Deutschland der Ausstieg aus der Kohleverstromung vollzogen sein. In Nordrhein-Westfalen wird es sogar schon 2030 so weit sein. Für die Braunkohlegebiete wie das Rheinische Revier ergibt sich daraus sowohl die Chance als auch die Herausforderung, die regionalen Wirtschaftsstrukturen neu zu denken. Das Ziel: Arbeitsplätze und Wohlstand langfristig zu bewahren und die Umwelt zu schützen. Wichtige Bausteine, um den Strukturwandel vor Ort erfolgreich umzusetzen, sind Projekte zum Ausbau der Schieneninfrastruktur sowie neue innovative Mobilitätsprojekte. Wir haben deshalb Bianca Achilles, Tanja Schneider, Philipp Nögel-Verroul und Christoph Nagel zu ihren Projekten für das Rheinische Revier interviewt – und die gemeinsame Arbeit in einem jungen und motivierten Team.

Bianca Achilles, Sie stellen gemeinsam mit Ihren Kolleg*innen die Weichen für den erfolgreichen Strukturwandel im Rheinische Revier. Aktuell werden weitere Stellen ausgeschrieben. Können Sie potenziellen Bewerber*innen sagen, was das Besondere an den Projekten ist?

Das Land Nordrhein-Westfalen und die Kommunen der Wirtschaftsregion zwischen Köln, Aachen und Mönchengladbach arbeiten bereits seit einigen Jahren an tragfähigen Konzepten. Zahlreiche Einzelprojekte, die gemeinsam den Strukturwandel sowie die wirtschaftliche, soziale und ökologische Neupositionierung des Rheinischen Reviers unterstützen sollen, sind in den Startlöchern oder werden mittlerweile umgesetzt. Dazu zählen auch viele spannende Projekte zum Ausbau der Schieneninfrastruktur und neue, wegweisende Mobilitätsprojekte. Allein für den Ausbau der Schienennetze sind Gesamtinvestitionen von mehr als 2,35 Milliarden Euro vorgesehen.

Bei go.Rheinland und VRS arbeiten wir gemeinsam mit unserem Partner Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) in einem jungen Team von mittlerweile mehr als 20 Personen aus unterschiedlichen Abteilungen daran, die Zukunft des Rheinischen Reviers zu gestalten. Und das Schöne ist: Wir wachsen weiter! Insgesamt werden wir auf der Suche nach sechs neuen Kolleg*innen sein, die uns in den Bereichen Infrastrukturförderung, Regionale Mobilitätsentwicklung sowie Kommunikation und Bürgerbeteiligung unterstützen. Wer also Lust hat, im Herzen der Domstadt und in einem jungen, motivierten Team spannende und abwechslungsreiche Schieneninfrastruktur- und Mobilitätsprojekte zu bearbeiten, ist bei uns herzlich willkommen! Die ersten Stellenausschreibungen findet Ihr hier.

Tanja Schneider, Schienenprojekte haben eine hohe Priorität für das Rheinische Revier. Was genau ist geplant, um die Verkehrswende voranzutreiben und die Menschen vor Ort besser zu vernetzen?

In der Region soll ein zukunftsfähiges Schienennetz entstehen, dessen einzelne, im Strukturstärkungsgesetz festgeschriebene Projekte einander optimal ergänzen. Dazu gehören der Neubau der Revierbahn West zwischen Aachen, Jülich und der Erftachse sowie die Fortführung in Richtung Düsseldorf, die Verlängerung der S 6 von Köln nach Mönchengladbach, der Ausbau der Erftbahn (RB 38) zur S-Bahn sowie der Streckenausbau zwischen Aachen und Düren. Zusätzlich will go.Rheinland gemeinsam mit dem VRR im Rahmen von Machbarkeitsstudien weitere wichtige Bahnprojekte fürs Rheinische Revier untersuchen.

Um den gesamten Planungs- und Ausbauprozess zu stemmen, werden bei uns drei neue Stellen geschaffen – zwei Stellen im Bereich Infrastrukturentwicklung bei go.Rheinland und eine Stelle mit Fokus auf Kommunikation und Bürgerbeteiligung. Denn eines haben vergangene Infrastrukturprojekte gezeigt: Nur wenn die Machbarkeitsstudien mit den zukünftigen infrastrukturellen Ausbau-Maßnahmen und die ökologischen und verkehrlichen Vorteile kommunikativ überzeugend gegenüber den Bürger*innen, den kommunalen Vertreter*innen, der Politik und weiteren Stakeholdern vermittelt werden können, können der Planungsprozess und der Ausbau der Schieneninfrastruktur im Rheinischen Revier erfolgreich umgesetzt werden.

Neben dem Ausbau der Schieneninfrastruktur spielen auch neue, innovative Mobilitätsprojekte auf lokaler bzw. kommunaler Ebene eine zentrale Rolle, um den Strukturwandel im Rheinischen Reviers erfolgreich umzusetzen. Philipp Nögel-Verroul und Christoph Nagel, arbeiten Sie gemeinsam mit Ihren Teams?

In vielen Städten und Gemeinden haben sich Mobilstationen bereits als Verknüpfungspunkte zwischen den verschiedenen Verkehrsmitteln und als Begegnungsorte etabliert. Sie umfassen neben den SPNV- und ÖPNV-Haltestellen u.a. B+R- und P+R-Anlagen, öffentliche WCs oder Sharing-Angebote. Inzwischen wurden bereits mehr als 100 Mobilstationen im go.Rheinland-Gebiet installiert. Diese werden i.d.R. von den jeweiligen Kommunen geplant und gebaut und können bereits jetzt unter bestimmten Voraussetzungen vom Zweckverband go.Rheinland gefördert werden. Aber da geht noch mehr! Im Rahmen unseres Projekts “Mobilstationen der Zukunft” für das Rheinische Revier arbeiten wir daran, die Mobilstationen durch neue, innovative Angebote, die über den ÖPNV hinausgehen, noch attraktiver zu machen. Dabei soll der mögliche Förderumfang an Mobilstationen um zahlreiche Elemente (z. B. Ladeinfrastruktur an P+R- und Carsharing-Stellplätzen, Smart Locker für Lieferdienste etc.) erweitert werden. Die Abwicklung der Förderung erfolgt über ein eigenes Förderprogramm.

Ein weiteres Projekt für das Rheinische Revier mit dem Namen “Smartes Pendlerparken” hat die Zielsetzung, den Umstieg vom eigenen Auto auf den ÖPNV zu erleichtern und die Nutzung des Nahverkehrs dadurch attraktiver zu machen. Dafür sollen P+R-Anlagen ausgebaut und möglichst flächendeckend mit Stellplatz-Detektionstechnik ausgestattet werden. Auf diese Weise können potenzielle Nutzer*innen etwa über ihre Mobilitäts-App oder über das Web zukünftig digital und in Echtzeit abrufen, an welchen P+R-Anlagen in ihrer Nähe noch Plätze frei sind und so Auto und ÖPNV einfach, entspannt und nachhaltig miteinander kombinieren. Auch im Rahmen dieses Projekts sind zusätzliche Fördermöglichkeiten im Rahmen des o. g. Förderprogramms geplant.

In beiden Fällen handelt es sich um hochspannende und zukunftsweisende Projekte, für die wir im Team ÖPNV-Investitionsförderung und im Team Regionale Mobilitätsentwicklung insgesamt drei neue motivierte Kolleg*innen suchen. Die Stellenausschreibungen findet Ihr hier.