Andreas Warnecke ist bei go.Rheinland Prokurist und Leiter des Bereichs 5 mit den Themenfeldern Verkehrswirtschaft, Vertrieb und Marketing. Für uns beantwortete der 51-Jährige anlässlich des Deutschlandticket-Starts drei Fragen zum Thema Vertriebsinfrastruktur – und verriet uns, auf welche Neuerungen in Sachen Ticketkauf und Multimodalität sich die Fahrgäste im Rheinland freuen dürfen.
Herr Warnecke, nicht erst seit Anfang April ist das Deutschlandticket in aller Munde. Warum erleben wir wenige Wochen nach Verkaufsstart speziell für go.Rheinland eine besondere Phase?
Als erlösverantwortlicher Aufgabenträger sind wir im Rahmen der Bruttostrategie für die Fahrgeldeinnahmen verantwortlich. Das bringt neue Herausforderungen und Aufgaben mit sich. Dazu zählen z. B. die Neuausrichtung unseres SPNV-Vertriebs, aber auch die Umsetzung begleitender Marketing- und Kommunikationsleistungen – alles mit dem Ziel, die Verkaufszahlen zu steigern. Gleichzeitig wollen wir go.Rheinland aber auch als verlässlichen Partner für eine moderne Mobilität im Rheinland positionieren und das „Produkt Schiene“ stetig verbessern. Herausforderungen, die wir gerne annehmen. Mit der Einführung des Deutschlandtickets wird die Tariflandschaft in Deutschland radikal verändert. Für uns war das ein passender Anlass, mit Unterstützung unseres Vertriebsdienstleisters DB Vertrieb dieses Ticket erstmalig unter der Marke go.Rheinland am Markt anzubieten und über eine umfangreiche Marketingkampagne zu bewerben – mit dem Ziel, viele Fahrgäste davon zu überzeugen, das Deutschlandticket bei uns zu kaufen.
Über welche weiteren Vertriebskanäle will go.Rheinland das Deutschlandticket vertreiben?
Die Ticketlandschaft hat sich in den vergangenen Jahren sehr heterogen entwickelt und eine Vielzahl von unterschiedlichen Produkten hervorgebracht. Mit dem Deutschlandticket kommt nun Bewegung in den Markt. Das Deutschlandticket wird für unsere Fahrgäste vieles vereinfachen. Verbund- und Landesgrenzen spielen keine Rolle mehr. Wir verfügen bereits über einen qualitativ hochwertigen SPNV-Vertrieb, der derzeit Fahrkartenautomaten/-entwerter und Kundenzentren an den Bahnhöfen sowie ein zentrales Abocenter umfasst. Über unseren personenbedienten Vertrieb und unser Abocenter möchten wir anlässlich der Einführung des attraktiven Deutschlandtickets insbesondere dieses Ticket möglichst allen Zielgruppen in unserem Gebiet (Studierenden, Arbeitnehmer*innen usw.) anbieten und somit einen wichtigen Beitrag zur Mobilitätswende leisten.
Welche Entwicklung ist für den go.Rheinland-Vertriebsbereich längerfristig geplant?
Wir werden die SPNV-Vertriebsinfrastruktur bei go.Rheinland in den kommenden zwei Jahren komplett neu aufstellen und verstärkt auf die Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden ausrichten, denn dem personalisierten Vertrieb und der Verbesserung des Kundenservices gehört die Zukunft! Dies soll auf unterschiedlichen Wegen erfolgen. Dazu zählen unsere Kundencenter, moderne Fahrkartenautomaten im Look & Feel der Marke go.Rheinland und eine neue Mobilitäts-App, die wir gemeinsam mit unserem alten und neuen Vertriebsdienstleister DB Vertrieb entwickeln. Ziel ist es auch, unseren Fahrgästen einen einfachen digitalen Zugang zu den multimodalen Verkehrsangeboten in unserer gesamten Region ohne Hemmschwellen zu ermöglichen. Dazu sollen Mobilitätsdienstleister für multimodales und intermodales Reisen (z. B. im Bereich Car-, Roller- oder Bikesharing) in unsere Mobilitäts-App eingebunden werden.