Bund und Land fördern nächsten Planungsschritt mit 5,5 Millionen Euro
Aachen. Die Regiotram nimmt Fahrt auf: Bund und Land gaben nun die Förderzusage über rund 5,5 Millionen Euro für die weitere Planung des im Strukturwandel wichtigen Infrastrukturprojekts, das die Städte Aachen, Würselen, Alsdorf und Baesweiler umweltfreundlich verbinden soll. Derzeit werden auf der Strecke etwa 70.000 Pendlerfahrten täglich gezählt, was zu regelmäßigen Staus und damit Belastungen für die Anwohner führt. Diese sollen sich reduzieren, wenn eine Straßenbahn als komfortable und platzsparende Alternative zur Verfügung steht.
„Die Regiotram ist das wichtigste Verkehrsprojekt für eine klimaneutrale Mobilität in der Region Aachen und ein wesentlicher Baustein des Strukturwandels. Ich danke allen, die mitgeholfen haben, dass die Planung jetzt endlich konkret beginnen kann“, freut sich Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen.
Gutachter haben in der Vergangenheit bereits festgestellt, dass die Regiotram verkehrsplanerisch machbar und volkswirtschaftlich sinnvoll ist und damit die Kriterien einer Förderung erfüllt. Die Förderung wurde nun für die Leistungsphasen 1 und 2 der Planung (Grundlagenermittlung und Vorplanung) gewährt. Die Mittel stammen aus dem Programm STARK (Förderrichtlinie zur Stärkung der Transformationsdynamik und Aufbruch in den Revieren und an den Kohlekraftwerkstandorten). 70 Prozent der Kosten für die anstehende Planung übernimmt der Bund, das Land NRW steuert 20 Prozent bei. Die verbleibenden zehn Prozent teilen sich StädteRegion und Stadt Aachen.
„Dies ist ein sehr positives Signal für unsere Region, denn die schnelle und saubere Bahnverbindung der Städte im Nordkreis mit dem Oberzentrum Aachen entlastet die Straßen und damit auch die Menschen, die daran wohnen“, sagt Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier. Perspektivisch soll auch der Forschungsflugplatz Würselen-Aachen mit den dort entstehenden Gewerbegebieten an die Hauptstrecke Aachen-Baesweiler angebunden werden. Mögliche Trassenverläufe auf dem Würselener Stadtgebiet werden derzeit gutachterlich untersucht.
„Auf die Förderzusage haben wir lange gewartet. Mit der Regiotram wird der tägliche Weg für zahlreiche Pendlerinnen und Pendler wesentlich entspannter und komfortabler werden. Jetzt können wir endlich durchstarten und die nächsten Schritte veranlassen, damit Stadt und Region dank der Regiotram weiter zusammenrücken", so Sibylle Keupen, Oberbürgermeisterin der Stadt Aachen. Laut Gutachter ist es mit der Regiotram möglich, die Strecke zwischen Baesweiler und Aachen binnen 35 Minuten zurückzulegen, ohne in einen Stau zu geraten.
Auch während der nun folgenden Planungsphasen werden die Menschen umfassend über den Stand der Dinge informiert und erhalten die Möglichkeit, sich einzubringen.
„Wir freuen uns, dieses zukunftsweisende Projekt weiterhin zu koordinieren und gemeinsam mit Stadt Aachen und StädteRegion Aachen voranzubringen. Die Regiotram wird ein zentraler Baustein des zukünftigen Verkehrsangebots in der StädteRegion Aachen sein“, so AVV-Geschäftsführer Hans-Peter Geulen. Um die Potentiale einer Straßenbahn nutzen zu können und die Verkehrswende in der Region voranzutreiben, wird die Regiotram in die verkehrliche Gesamtkonzeption eingearbeitet. Ihre Wirtschaftlichkeit und Machbarkeit hat eine zweistufige Machbarkeitsstudie nachgewiesen, deren Ergebnisse in einer Roadshow im vergangenen Jahr vorgestellt wurden.
Die derzeitigen Planungen der Regiotram sehen eine Streckenführung durch die Alsdorfer Innenstadt vor. Die Gesamtbaukosten sollen etwa 330 Millionen Euro betragen. Die Infrastruktur soll über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) finanziert werden und könnte dann bis zu 95 Prozent Fördermittel von Land und Bund erhalten.
Aktuell bestehen auch Überlegungen, die Regiotram bis Übach-Palenberg weiterzuführen und an die Hauptstrecke Aachen-Mönchengladbach anzubinden. Erste Untersuchungen dazu wurden in Auftrag gegeben, die Ergebnisse werden Anfang kommenden Jahres erwartet.
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