go.Rheinland fördert Streckenmodernisierung und Bau von Haltepunkten mit 4,5 Millionen Euro
Köln/Alsdorf. Seit 1996 verkehren auf der Strecke zwischen Alsdorf-Mariagrube und Aldenhoven-Siersdorf keine Züge mehr. Nachdem die Steinkohlezeche Emil Mayrisch ebenso geschlossen worden war wie das Kraftwerk in Siersdorf, bestand an Güterverkehr auf der Schiene dort kein Bedarf mehr. Doch nun soll die Strecke reaktiviert werden und statt Güterverkehr dort künftig die euregiobahn (RB 20) rollen. Möglich machen das 4,5 Millionen Euro an Fördergeldern, die go.Rheinland aus Landesmitteln zur Verfügung stellt.
Heute feierten in Mariagrube Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier, die Bürgermeister Alfred Sonders (Alsdorf) und Ralf Claßen (Aldenhoven) sowie Vertreter von go.Rheinland und der EVS EUREGIO Verkehrsschienennetz GmbH mit einem Spatenstich den Startschuss der Reaktivierung. Im Laufe der kommenden Jahre sollen eine Wendeanlage errichtet und die Strecke zwischen Mariagrube und Siersdorf, die größtenteils noch liegt, wieder befahrbar gemacht werden. Hierfür sind nicht nur Gleis- und Schotterarbeiten sowie die Erneuerung der Kabelanlagen notwendig: Die beauftragen Firmen müssen vorab einen umfangreichen Grünschnitt vornehmen, da die Strecke stark zugewachsen ist.
Darüber hinaus sehen die Planungen die Errichtung des 120 Meter langen Haltepunkts „Alsdorf-Mariagrube“ vor. Aus Eigenmitteln der EVS wird zudem der provisorische Haltepunkt „Aldenhoven-Siersdorf“ entstehen. Dieser soll bei Inbetriebnahme der reaktivierten Strecke neben dem Haltepunkt Mariagrube ebenfalls von der RB 20 angefahren werden. Die derzeit stündlich in Alsdorf-Annapark endenden Fahrten der euregiobahn sollen dann bis Siersdorf verlängert werden.
Im Rahmen einer sich anschließenden zweiten Ausbaustufe werden dann u. a. die Haltepunkte „Alsdorf-Businesspark“ sowie „Alsdorf-Hoengen“ ergänzt und der Haltepunkt „Aldenhoven-Siersdorf“ im Endausbau errichtet.
Zitate anlässlich des Spatenstichs
Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier: „Heute ist es endlich so weit. Nach vielen Jahren, in denen sich die EVS und die kommunalen Partner für die Anbindung nach Siersdorf engagiert eingesetzt haben, können wir heute gemeinsam diesen wichtigen Meilenstein feiern. Eine konsequente Erweiterung des euregiobahn-Angebotes für die Menschen in der StädteRegion Aachen und eine tolle Leistung aller Beteiligten, für deren Einsatz ich mich herzlich bedanke.“
Alfred Sonders, Bürgermeister von Alsdorf: „Der Start der euregiobahn war auch für uns in Alsdorf ein echter Gewinn. Täglich nutzen zahlreiche Pendlerinnen und Pendler von unseren Haltepunkten aus die Vorteile, die die Schiene ihnen bietet. Ich freue mich sehr, dass es jetzt von Mariagrube aus weitergeht und mit Siersdorf ein Ort erreicht werden kann, der auch für unseren geplanten Business-Park Alsdorf-Aldenhoven Vorteile bieten kann. Vor allem hoffe ich, dass nun auch bald die beiden Haltepunkte in Hoengen und im Businesspark dazu kommen, dann ist unser gesamtes Stadtgebiet gut an die Schiene angebunden."
Ralf Claßen, Bürgermeister von Aldenhoven: „Was lange währt, wird endlich gut! Nach vielen Verzögerungen zahlt sich unsere interkommunale Zusammenarbeit gemeinsam mit der EVS und go.Rheinland heute zu unserer großen Freude endlich aus. Für unsere Gemeinde Aldenhoven insgesamt und insbesondere für den Ort Siersdorf stellt der nun unmittelbar bevorstehende Bahnanschluss einen immens wichtigen Schritt zu einer verbesserten Nahverkehrsanbindung und damit einen weiteren wichtigen Standortfaktor dar. Unsere großen Strukturwandelprojekte auf dem nahen Campus Aldenhoven mit dem Future Mobility Park und dem Center for Vertical Mobility erhalten den so wichtigen Anschluss an den Hochschulstandort und den Arbeitsmarkt Aachen. Jetzt werden wir uns mit großem Engagement an die Planung und Umsetzung des zukünftigen Haltepunktes Siersdorf machen. Langfristig wird sich die Situation durch die spätere Anbindung an die Stadt Baesweiler und ggf. darüber hinaus noch einmal deutlich verbessern. Davor liegt noch einiges an gemeinsamer Arbeit, aber auch dieses Ziel möchten wir erreichen.“
Dr. Norbert Reinkober, Geschäftsführer bei go.Rheinland: „Dass die EVS aus Eigenmitteln den Haltepunkt Siersdorf errichtet und somit den Fahrgästen der euregiobahn die Reise bis nach Aldenhoven auch schon vor der vollen Modernisierung ermöglicht, ist keine Selbstverständlichkeit. Daher vielen Dank für dieses Engagement im Sinne der Fahrgäste.“ go.Rheinland ist Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV), Fördergeber für Investitionen in den ÖPNV und den SPNV sowie Träger regionaler Mobilitätskonzepte im Rheinland.
Thomas Fürpeil, EVS-Geschäftsführer: „Ich freue mich sehr, dass wir mit der Reaktivierung der Strecke nach Aldenhoven-Siersdorf ein starkes Zeichen für eine bessere Anbindung des Nordens der StädteRegion Aachen setzen, und somit gleichzeitig die interkommunale Zusammenarbeit verstärken. Damit erschließen wir erstmals seit Jahrzehnten wieder einen bislang abgehängten Teil der Region per Schiene. Darüber hinaus ist der Bau der Wendeanlage ein zentraler Meilenstein für die Elektrifizierung unseres Schienennetzs. Damit schaffen wir heute die Grundlagen für die Mobilität von morgen.“
Bildnachweis: © go.Rheinland GmbH (von links: Christian Dörkes, stv. Bereichsleiter SPNV-Infrastrukturförderung bei go.Rheinland, EVS-Geschäftsführer Thomas Fürpeil, Aldenhovens Bürgermeister Ralf Claßen, Städteregionsrat Tim Grüttemeier und Alfred Sonders, Bürgermeister von Alsdorf)