go.Rheinland und VRR beauftragen DB Regio bis Ende 2032 mit dem Betrieb • SPNV-Aufgabenträger investieren dreistelligen Millionenbetrag in Modernisierung der Fahrzeuge • Fahrgastorientiertes Redesign vom German Design Award ausgezeichnet • Erste Züge sind ab Ende April im S-Bahn-Netz unterwegs
Köln/Gelsenkirchen/Düsseldorf. Neuer S-Bahn-Vertrag, preisgekrönte Fahrzeuge: Die DB Regio AG bleibt für neun weitere Jahre Betreiberin der S-Bahn Köln. Die beiden Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) Zweckverband go.Rheinland und Verkehrsverbund Rhein-Ruhr AöR (VRR) sorgen dafür, dass die Fahrten in der Rheinmetropole und den umliegenden Regionen künftig noch moderner und komfortabler werden. Denn mit dem neuen S-Bahn-Vertrag bringt DB Regio NRW ab Ende April erste vollständig modernisierte Züge aus der Baureihe „ET 424“ auf die Schiene – und damit im Rahmen des weltweit renommierten „German Design Award 2024“ ausgezeichnete Fahrzeuge.
go.Rheinland-Geschäftsführer Michael Vogel sagte heute bei der Präsentation der modernisierten Fahrzeuge im DB-Werk in Köln-Nippes: „Wir erreichen mit dem Betriebsübergang auf die modernisierten Fahrzeuge einen deutlichen Qualitätssprung. Durch das Redesign hauchen wir den Fahrzeugen neues Leben ein und halten sie noch etliche Jahre mit einer guten Ausstattung im Betrieb. Und damit fängt das neue Zeitalter für die S-Bahn Köln erst an. Noch in diesem Jahr wollen wir gemeinsam mit dem VRR den Herstellerauftrag für die Neufahrzeuge vergeben. Diese werden ab Ende der 2020er Jahre sukzessive in den Betrieb gehen.“
VRR-Vorstandssprecher Oliver Wittke ergänzte: „Die modernisierten Fahrzeuge versprechen mehr Komfort für die Fahrgäste und eine größere Betriebsqualität. Wenn alle 123 für das Redesign vorgesehenen Fahrzeuge bis Ende 2026 modernisiert sind, werden all jene Menschen, die auf den S-Bahn-Strecken im Rheinland unterwegs sind, noch besser reisen. Ebenso werden sie auch auf der S 11 bis ins Ruhrgebiet verkehren.“
Harmen van Zijderveld, Vorstand DB Regio Schiene: „Von wegen altes Eisen: Diese Züge zeigen, wie modern, wie klimafreundlich und wie ressourcenschonend die S-Bahn ist. Weil wir vorhandene Fahrzeuge modernisieren, können wir sie schneller einsetzen als Neufahrzeuge und schneller mehr Fahrgäste an ihr Ziel bringen. Vor allem aber machen die neu gestalteten Innenräume das S-Bahn-Fahren noch attraktiver und bequemer. Aus alt mach neu – ich wünsche mir, dass die Kölnerinnen und Kölner das genauso toll finden, wie die Jury des German Design Award.“
Redesignte „Gebrauchte“ als Vorgeschmack auf die Neufahrzeuge
Die grunderneuerten Fahrzeuge haben die Jury des „German Design Award“ dabei nicht nur aufgrund ihrer ansprechenden Außengestaltung überzeugt, sondern vor allem dank des vollständig modernisierten Innenraums, der die Züge fast zu Neufahrzeugen werden lässt. Das Zuginnere ist völlig neu gestaltet. So gibt es etwa für Fahrräder, Rollstühle, Kinderwagen und Gepäck mehr Platz. Auch technisch sind die Züge voll auf Höhe der Zeit: Große und moderne Displays informieren die Fahrgäste detaillierter über ihre Fahrt. Zudem profitieren die Fahrgäste künftig auch von W-LAN und USB-Steckdosen. So setzen die Projektpartner mit den 24 Zügen, die bis 2025 nach und nach zum Einsatz kommen sollen, neue Maßstäbe auf den Kölner S-Bahn-Linien.
Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, sagte heute in Köln: „Wir als Landesregierung wollen die Mobilitätswende konsequent vorantreiben. Ich freue mich daher sehr darüber, dass hier mit den komplett runderneuerten Zügen gemeinsam für alle Bürgerinnen und Bürger ein großartiges Projekt realisiert werden konnte und ein weiterer Meilenstein im Gesamtprojekt »S-Bahn Köln« erreicht wurde. Insbesondere der Nachhaltigkeitsgedanke beim Redesign der Züge ist von enormer Bedeutung: Gerade heute ist es wichtig, Ressourcen und Energie zu schonen. Daher begrüße ich es sehr, dass wir bewährte Züge, nun in top modernisierter Form, noch viele Jahre weiter benutzen können.“
Ascan Egerer (Mobilitätsdezernent der Stadt Köln): „Nachhaltige Mobilität in guter Qualität sicherzustellen ist eine zentrale Aufgabe unserer Zeit und eine wichtige Voraussetzung für eine lebenswerte Stadt, für wirtschaftliche Entwicklung und damit ein insgesamt zukunftsfähiges Köln. Daher müssen wir für die Zukunft bei der Mobilität fit sein, noch besser werden und das auch dauerhaft sicherstellen. Dabei kommt der S-Bahn eine große Bedeutung zu, denn: Vieles, das unsere Stadt ausmacht – viele Veranstaltungen, die beliebte Innenstadt, viele Einkaufs- aber auch gastronomische und kulturelle Angebote – wäre ohne die gute S-Bahn-Anbindung für sehr viele Menschen deutlich schlechter erreichbar. Ein attraktiver ÖPNV leistet einen ganz zentralen Beitrag zur Mobilitätswende und damit zum Klimaschutz. Mit den Ausbauplänen von go.Rheinland, die neun neue S-Bahn-Stationen allein in Köln beinhalten, trägt die S-Bahn in den kommenden Jahren wesentlich zur Erreichung dieser Ziele bei. Ich freue mich über die redesignten Fahrzeuge der Baureihe 424, zu denen ich aufgrund meiner früheren Tätigkeit für die S-Bahn Hannover sogar einen persönlichen Bezug habe.“
Die Züge für den Einsatz auf den Linien der S-Bahn Köln zu modernisieren, ist auch besonders nachhaltig. Die äußerst zuverlässigen Fahrzeuge aus den Baujahren 1999/2000 waren noch bis Juni 2022 bei der S-Bahn Hannover unterwegs und sind noch längst nicht am Ende ihres Lebenszyklus. Vor ihrem Einsatz für die Fahrgäste in Köln und der Region baut die DB die 24 „ET 424“-Fahrzeuge vollständig um und sorgt so dafür, dass die Züge noch lange weiter zuverlässig und komfortabel Fahrgäste ans Ziel bringen können.
Ein Schritt im umfassenden Modernisierungsprozess
Die modernisierten Fahrzeuge der Baureihe „ET 424“ sind damit ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur umfassenden Modernisierung der S-Bahn Köln. Sie lösen alte Züge der Baureihe „ET 420“ nach und nach ab. Fahrgäste erkennen die neuen Züge an der rot-silbernen Außengestaltung, durch die sich die Fahrzeuge von anderen Bestandsfahrzeugen abheben. Durch die auffällige Außenlackierung der Baureihe „ET 424“ soll der Fahrgast außerdem auf den teilweise im S-Bahn-Netz vorhandenen Höhenunterschied der Züge dieser Baureihe zur vorhandenen Bahnsteigkante beim Ein- und Ausstieg optisch besonders hingewiesen werden. Die Umsetzung des neuen Verkehrsvertrags wird für die Kölner*innen auf den Strecken des S-Bahn-Netzes somit direkt sichtbar.
Und es bleibt nicht bei den Fahrzeugen der Reihe „ET 424“: Auch die Fahrzeugreihen „ET 422“ und „ET 423“, die bereits im S-Bahn-Netz Köln mit insgesamt 99 Fahrzeugen unterwegs sind, sollen in den kommenden Jahren nach dem Vorbild der „ET 424“ modernisiert werden. Insgesamt investieren die Aufgabenträger go.Rheinland und VRR rund 350 Millionen Euro in die Modernisierung der drei Fahrzeugreihen.