Die Landesregierung treibt die Erneuerung der Stadt- und Straßenbahninfrastruktur konsequent voran. Nur eine leistungsfähige, moderne und zuverlässige Infrastruktur kann die Menschen zu einem langfristigen Umstieg auf die Schiene bewegen. In Nordrhein-Westfalen gibt es einen großen Bedarf, die Stadt- und Straßenbahnen zu erneuern. „Viele Anlagen stammen noch aus den 1970er bis 90er Jahren und sind heute am Ende ihrer Lebensdauer. Die Kommunen und Verkehrsunternehmen können das nicht alleine stemmen. Deshalb unterstützen wir sie“, sagte Umwelt- und Verkehrsminister Oliver Krischer am Mittwoch, 3. September 2025, in Krefeld.
Bei den Stadtwerken Krefeld überreichte der Minister dreizehn Zuwendungsbescheide aus dem Förderprogramm „Grunderneuerung der kommunalen Schiene“ an nordrhein-westfälische Verkehrsunternehmen, mit denen die 1-Milliarde-Investitionsgrenze überschritten wurde. Seit 2019 sind insgesamt 1,3 Milliarden Euro für den Ausbau und die Modernisierung der kommunalen Schienen zur Verfügung gestellt worden. Zur Halbzeit des Förderprogramms zieht das Land damit ein positives Zwischenfazit.
„Besonders freut mich, dass wir den barrierefreien Ausbau durch die Erneuerungsförderung voranbringen. Haltestellen, die erneuert werden müssen, können direkt barrierefrei ausgebaut werden, ohne dass dies finanzielle Nachteile für den Antragsteller bedeutet. Und wir setzen einen Anreiz, die Gleisinfrastruktur zu begrünen. Dort, wo es möglich ist: Weg vom grauen und lauten Schotter, hin zu begrünten leisen Schienen, die nebenbei bemerkt auch schön aussehen“, erklärte der Minister.
Gastgeberin der Veranstaltung waren die Stadtwerke Krefeld (SWK), die mit ihrem zweiten Förderantrag die landesweite Marke von einer Milliarde Euro Gesamtinvestitionen überschritten. Die rund 25 Millionen Euro teure Erneuerung von Gleisen, Weichen und Unterwerken unterstützen der Bund und das Land mit rund 15 Millionen Euro. „Wir freuen uns sehr über diese Förderung. Wenn die Mobilitätswende gelingen soll, muss in die kommunale Infrastruktur investiert werden. In Krefeld tragen wir mit diesem Fördergeld und eigenen Investitionen dazu bei, dass der ÖPNV auch in Zukunft weiter attraktiv für die Bürgerinnen und Bürger bleibt“, sagte Guido Stilling, Geschäftsführer der SWK MOBIL.
Den Bescheid mit der größten Fördersumme hat die Ruhrbahn GmbH für die Erneuerung der Leit- und Sicherungstechnik entgegen genommen. Das Projekt hat einen Gesamtumfang von 180 Millionen Euro, wovon 104 Millionen Euro von Bund und Land gefördert werden. Es ist das derzeit größte Einzelvorhaben zur Erneuerung der kommunalen Schienen in Nordrhein-Westfalen.
Weitere Zuwendungsbescheide wurden an folgende Verkehrsunternehmen und Projekte übergeben:
Die Stadtwerke Bonn-Verkehrs GmbH und die Elektrische Bahnen der Stadt Bonn und des Rhein-Sieg-Kreises erhalten für die Erneuerung von Bahnstromunterwerken, Haltestellenzugängen und Teilen des Betriebsfunks 8,7 Millionen Euro.
Für das Netz der Kölner Verkehrsbetriebe wurden Zuwendungen in Höhe von 32,3 Millionen Euro für die Erneuerung von Gleisen, Unterwerken, Kabelanlagen und Haltestellen bewilligt.
Die Häfen und Güterverkehr Köln AG bekam eine Anerkennungsurkunde für deren Erneuerungsmaßnahmen auf den Linien 7, 16, 17 und 18, die bisher mit Zuwendungen in Höhe von 10,4 Millionen Euro bedacht wurden.
Für die Erneuerung von Streckeninfrastruktur, Fahrleitungsanlagen und Brandschutztechnik stehen der Rheinbahn AG 14,1 Millionen Euro an Zuwendungen zur Verfügung.
Auch der SkyTrain am Düsseldorfer Flughafen bekommt finanzielle Unterstützung für die Erneuerung von Haltestellentüren, Andockvorrichtungen und Videotechnik in Höhe von 774.000 Euro.
Die Wuppertaler Stadtwerke unterstützen Bund und Land mit 13,5 Millionen Euro bei der Erneuerung von Fahrschienen, Haltestellen, Aufzugsanlagen und weiteren Teilen der elektrischen Infrastruktur.
Auch die Duisburger Verkehrsgesellschaft erhält für die Erneuerung von Gleis- und Fahrleitungsinfrastruktur und Haltestellen 24,6 Millionen Euro.
Die Anerkennungsurkunde an die Stadtwerke Oberhausen weist die bisher 11 Millionen Euro an bewilligten Zuwendungen für die dortigen Erneuerungsmaßnahmen im gesamten Netz aus.
21,6 Millionen Euro Zuwendungen von Bund und Land stehen der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG zur Verfügung für die Erneuerung von Gleisen, Weichen, Haltestellen sowie Aufzügen und Fahrtreppen.
Für die Dortmunder Stadtwerke konnten seit 2019 bereits 41,6 Millionen Euro an Zuwendungen bewilligt werden, was der Minister per Urkunde anerkannte.
Für die Erneuerung des Netzes der moBiel GmbH in Bielefeld stehen 24 Millionen Euro Fördergelder zur Verfügung, was durch eine Anerkennungsurkunde gewürdigt wurde.