Erscheinungsbild der Beschilderung fällt in der Bewertung stark ab – Bahnhöfe Bonn-Helmholtzstraße und Heinsberg-Randerath werden top bewertet, Stationen Sindorf und Köln Hansaring sind Schlusslichter
Köln. Auch in diesem Jahr präsentiert go.Rheinland, der Aufgabenträger für den Regional- und S-Bahn-Verkehr zwischen Aachen und Gummersbach, seinen Stationsbericht. Zum zwölften Mal in Folge wurden die Bahnhöfe und Haltepunkte im Verbandsgebiet im Laufe des Jahres 2024 genau unter die Lupe genommen. Untersucht wurden wieder Merkmale wie die Sauberkeit, der Zustand von Sitzgelegenheiten, Abfallbehältern und Vitrinen oder die Funktionalität des Wetterschutzes.
Von den 200 Stationen im go.Rheinland-Gebiet wurden im vergangenen Jahr insgesamt 198 von den go.Rheinland-Profitester*innen jeweils zweimal in Augenschein genommen und bewertet. Aufgrund der Flutauswirkungen konnten zwei Stationen nicht erfasst werden. Im Jahr zuvor (2023) hatten noch elf Haltepunkte nicht begutachtet werden können. Bei der Untersuchung wurden die Stationen bislang immer in drei Kategorien eingeteilt: akzeptabel/ordentlich (grün), entwicklungsbedürftig/noch akzeptabel (gelb) und inakzeptabel (pink). In diesem Jahr wurde eine vierte Kategorie eingeführt: In der Farbe hellgrün werden die Stationen gezeigt, die besonders gute Bewertungsergebnisse bekommen haben und deren Zustand daher als „sehr gut/ausgezeichnet“ bezeichnet werden kann.
Das Gesamtergebnis des Jahres 2024 zeigt eine Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr: In den beiden besten Kategorien landeten insgesamt 148 und damit 75 Prozent aller Stationen (ordentlich/akzeptabel: 126 Stationen/64 Prozent; sehr gut/ausgezeichnet: 22 Stationen/elf Prozent). 2023 waren 139 Stationen und damit 74 Prozent im grünen Bereich bewertet worden. Auf dem Gebiet von go.Rheinland sind neben der DB InfraGO AG (ehemals DB Station & Service AG) noch die Euregio Verkehrsschienennetz GmbH (EVS) und die Rurtalbahn GmbH (RTB) für den Betrieb der Stationen verantwortlich.
Nicht mehr akzeptable Mängel an neun Stationen
Die Anzahl der Bahnhöfe und Haltepunkte mit inakzeptablen Mängeln ist im Vergleich zu 2023 von sechs auf vier Prozent gesunken (neun Stationen, 2023: zwölf Stationen). Die Anzahl der als entwicklungsbedürftig/noch akzeptabel eingestuften Stationen ist erneut leicht angestiegen: von 20 Prozent in 2023 (38 Stationen) auf 21 Prozent (41 Stationen) in 2024. Der größte Handlungsbedarf besteht an den Stationen Sindorf (76,71 Prozent) und Köln Hansaring (78,84 Prozent). Den dritt- und viertletzten Platz belegen Köln-Ehrenfeld (80,34 Prozent) und Köln Geldernstr./Parkgürtel (81,89 Prozent). Bereits im vorausgegangenen Jahr hatte Sindorf den letzten Platz belegt, der Zustand der Station hat sich allerdings diesmal zumindest um 5,48 Prozentpunkte verbessert.
Zu negativen Auswirkungen bei der Bewertung haben wie in den Vorjahren insbesondere die vielfach auftretenden Graffiti und zahlreiche Vandalismusvorfälle geführt. Um diesem Trend entgegenzuwirken, läuft eine 2022 geschlossene Kooperationsvereinbarung zwischen go.Rheinland und der DB InfraGO AG weiter. Neben der Graffitibeseitigung beinhaltet diese Vereinbarung zudem die Umsetzung von Kunst-Graffiti an gemeinsam ausgewählten Stationen.
In der Gesamtbetrachtung zeigt sich, dass es die größte Verschlechterung beim Kriterium „Erscheinungsbild der Beschilderung“ gegeben hat (-7,2 Prozentpunkte, 81,2 Prozent Durschnitt). Ebenfalls gesunken sind die Ergebnisse bei der „Funktionalität der Uhren" (-3,8 Prozentpunkte, 92,1 Prozent Durchschnitt). Spitzenreiter bei den größten positiven Veränderungen ist das Kriterium „Sauberkeit der Fahrtreppen“ (+9,3 Prozentpunkte, 89,4 Prozent Durchschnitt), gefolgt vom „Erscheinungsbild der Aufzüge“ (+8,7 Prozentpunkte, 76,1 Prozent Durchschnitt).
go.Rheinland-Geschäftsführer Dr. Norbert Reinkober: „Es ist sehr erfreulich, dass die Anzahl der Stationen im grünen Bereich nach drei Jahren, in denen sie stets gesunken ist, jetzt endlich wieder im Aufwärtstrend ist. Gemeinsam mit den Stationsbetreibern, Städten und Gemeinden werden wir alles daransetzen, dass sich diese positive Entwicklung verfestigt. Die Probleme wie Verschmutzungen durch Graffiti und mutwillige Zerstörungen sind leider ein Dauerbrenner. Wir helfen mit den Qualitätsprüfungen jedoch, entsprechende Hotspots zu identifizieren, sodass Gegenmaßnahmen ergriffen werden können. Trotzdem kommt es immer wieder dazu, dass die zerstörten oder beschmierten Ausstattungsmerkmale gleich nach der Instandsetzung an einigen Orten sofort wieder beschädigt werden.“
Sofortige Beseitigung sicherheitsgefährdender Mängel
Für die Bewertung des Erscheinungsbilds wurden sowohl die Zugangsbereiche als auch die Bahnsteige nach einheitlicher Methodik bewertet. Dabei wird nicht nach Verantwortungsbereichen unterschieden: Für die Beseitigung von Mängeln können die oben genannten Stationsbetreiber, aber auch die Vertriebsdienstleister, die Kommunen oder auch Private zuständig sein. Zur Erhöhung der Stationsqualität müssen somit alle beteiligten Akteure zusammenarbeiten. Im Dialog mit den Stationsbetreibern konnte im vergangenen Jahr eine Vielzahl von Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität umgesetzt werden. Sicherheitsgefährdende Mängel wurden sofort gemeldet und unmittelbar beseitigt. Sehr zufrieden waren die Tester*innen bei den Stationen, an denen Züge fuhren, mit der Station Bonn Helmholtzstr. (99,77 Prozent/Linie S 23) sowie der Station Heinsberg-Randerath (98,99 Prozent/Linie RB 33). Zwei Stationen auf dem Linienweg der S 23, bei denen die Züge aufgrund der Flutschäden noch nicht wieder fahren können, hatten ebenfalls herausragende Ergebnisse: Iversheim (100 Prozent) und Bad Münstereifel (98,56 Prozent). An mehreren Stationen sind größere Umbaumaßnahmen geplant, sodass hier von einer deutlichen Verbesserung des Gesamterscheinungsbildes ausgegangen werden kann.
Den Stationsbericht finden Sie unter folgendem Link: