Erste Teilaufhöhung an einem Bahnsteig im go.Rheinland-Gebiet fertig

DB InfraGO stattet Bahnsteig in Dattenfeld mit unterschiedlichen Höhen aus

Köln/Windeck. Die Schaffung eines niveaugleichen Ein- und Ausstiegs an allen Bahnsteigen im Regional- und S-Bahn-Verkehr wird in ganz Nordrhein-Westfalen (NRW) angestrebt. Auf dem Weg dorthin haben go.Rheinland, der Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) im Raum Köln – Bonn – Aachen, und die DB InfraGO einen wichtigen Schritt gemacht. In Windeck-Dattenfeld wurde während der gerade abgeschlossenen dreiwöchigen baustellenbedingten Sperrung der Siegstrecke ein Bahnsteig mit zwei unterschiedlichen Höhen errichtet. Damit wird insbesondere mobilitätseingeschränkten Fahrgästen, Menschen mit Kinderwagen und Rollstuhlfahrern sowohl der Einstieg in den Zug als auch der Ausstieg deutlich vereinfacht.

In Fahrtrichtung vorne wurde der Bahnsteig auf beiden Seiten im Bereich der mindestens ersten Zugtür um 20 Zentimeter erhöht. Diese etwa 20 Meter lange Anpassung ist notwendig, da es bei den u.a. im Liniennetz der S-Bahn Rheinland verkehrenden Zügen zwei unterschiedliche Wagenbodenhöhen und zwei unterschiedliche Bahnsteigkantenhöhen gibt. Aufgrund dieses Mischverkehrs wird mit diesem bundesweit bedeutsamen Pilotprojekt versucht, das Optimum an Niveaugleichheit für die mobilitätseingeschränkten Fahrgäste zu erzielen. Die gesetzlich geforderte Barrierefreiheitsnorm wird somit in Teilbereichen übertroffen. Die Planungs- und Baukosten des Pilotprojekts in Dattenfeld belaufen sich inklusive weiterer Anpassungsarbeiten im Umfeld auf gut 450.000 Euro und werden komplett durch go.Rheinland gefördert.

„Ein niveaugleicher und weitgehend restspaltfreier Ein- und Ausstieg zwischen Fahrzeug und Bahnsteig verbessert die Barrierefreiheit und reduziert die Zugangshemmnisse für mobilitätseingeschränkte Personen“, so go.Rheinland-Geschäftsführer Dr. Norbert Reinkober.  „Wir sind gespannt darauf, wie diese Neuerung angenommen wird, denn wir prüfen derzeit, ob dies auch für andere Bahnhöfe in unserem Gebiet eine Lösung sein kann.“

Michael Hundacker, stellvertretender Bahnhofsmanager der DB für den Raum Köln/Bonn: „Das ist vor allem eine deutliche Verbesserung für mobilitätseingeschränkte Reisende. So ermöglichen wir barrierefreies Reisen für Alle – trotz unterschiedlicher Einstiegshöhen. Damit sorgen wir auch für einen besseren und schnelleren Umstieg. Somit leisten wir unseren Beitrag für pünktlichere Züge und einen attraktiven Nahverkehr.“

Wichtiger Hinweis: Bereits die heute im go.Rheinland-Gebiet eingesetzten Züge gelten als barrierefrei. Sie erfüllen die technischen Spezifikationen für die Interoperabilität (TSI) der europäischen Eisenbahnagentur (ERA) und des deutschen Eisenbahnbundesamtes (EBA), um die Zugänglichkeit für Menschen mit Behinderung und Menschen mit eingeschränkter Mobilität (PRM) zu gewährleisten. Sollte ein Niveauunterschied zwischen Bahnsteig und Fahrzeug vorhanden sein, können Rampen eingesetzt werden, die sich in den Zügen befinden.

Bildnachweis: © DB AG

Baumaßnahme Teilerhöhung des Bahnsteigs in Dattenfeld (© DB AG)

Baumaßnahme Teilerhöhung des Bahnsteigs in Dattenfeld (© DB AG)