Sicherheit und Personalbesetzung

Im Jahr 2024 nutzten annähernd 150 Millionen Personen den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) im Gebiet von go.Rheinland. Neben den regelmäßigen Nutzern waren zudem Veranstaltungen wie der Kölner Karneval oder auch die Gamescom Besuchermagneten, zu dessen Anreise der Nahverkehr vermehrt genutzt wurde. Hinzu kam im Sommer das sportliche Großereignis der UEFA Fußball Europameisterschaft, bei der Köln eine der Spielstätten und als Metropole Reiseziel für ein internationales Publikum war.

Um die steigende Anzahl von Fahrgästen zu bewältigen und zusätzlich mehr Menschen für den Nahverkehr zu gewinnen, ist neben einem verlässlichen Verkehrskonzept und einem kundenorientierten Tarifsystem insbesondere das Thema Sicherheit von großer Bedeutung.

Die individuell wahrgenommene Sicherheit der Fahrgäste beeinflusst maßgeblich die Entscheidung zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel oder zum Betreten von Verkehrsräumen wie Bahnhöfen oder Stationen. Die objektive Sicherheit kann hierbei das subjektive Sicherheitsempfinden positiv beeinflussen. Technische Einrichtungen wie moderne Kameras sowie der verstärkte Einsatz von Zugbegleitungen und Sicherheitspersonal sind hierbei wichtige Faktoren neben den veröffentlichten Kriminalstatistiken, die die aktuelle Lage messbar darstellen.

Im Gebiet von go.Rheinland sowie landesweit in NRW wurden verschiedene Projekte, zum Teil in Zusammenarbeit mit den benachbarten Aufgabenträgern, geplant und umgesetzt. Die steigenden Fahrgastzahlen belegen die Wirksamkeit der aktuellen Sicherheitskonzepte und -maßnahmen.

Im Folgenden wird eine Zusammenfassung der jeweiligen Maßnahmen dargestellt, um einen Überblick über die Sicherheitsaktivitäten zu geben. Neben den Projekten und Initiativen zur Verbesserung der Sicherheit in Fahrzeugen und an Stationen spielt die go.Rheinland GmbH eine bedeutende Rolle bei der Planung des An- und Abreiseverkehrs für Großveranstaltungen, wie u.a. dem Karneval oder der UEFA EURO 2024 mit Köln als einer der bundesweit zehn Spielstätten. Auch der reguläre Spielbetrieb der Fußballprofiligen erfordert eine Einbeziehung in das Fahrgastmanagement, um eine reibungslose Abwicklung und Aufrechterhaltung des regulären Verkehrs zu gewährleisten.

Als Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) im Rheinland verfolgt go.Rheinland das Ziel, ein leistungsfähiges und attraktives Angebot für die Fahrgäste zu schaffen. Die Grundlagen hierzu werden bei der Erstellung der Verkehrsverträge für die zutreffenden Linien und Liniennetze geschaffen. Das Thema Sicherheit spielt dabei eine wichtige Rolle.

Entsprechend werden u.a. die folgenden Themen berücksichtigt:

  • Zugbegleitquote
  • technische Ausstattung in den Fahrzeugen
  • Fahrzeugdesign
  • Fahrzeugeinrichtung

Der Aspekt Sicherheit spielt bei der Nutzung von SPNV-Leistungen bei den Fahrgästen eine wichtige Rolle. Entsprechend nimmt die Begleitquote sowie das wahrgenommene Auftreten des Zugpersonals auf die objektive und die subjektive Sicherheit Einfluss. Faktoren für die Planung des Personaleinsatzes sind neben der Analyse der Sicherheitsdatenbank (Sidaba) NRW und den Berichten der Sicherheitspartner u.a. Erkenntnisse aus Kundenbefragungen wie dem NRW-Kundenbarometer oder der Befragung zur subjektiven Sicherheit im Personennahverkehr in NRW. Bei der Entwicklung der jeweiligen Konzepte hinsichtlich der Begleitquote muss jedoch die finanzielle Haushaltssituation berücksichtigt werden.

Weitere Elemente, von denen die konzeptionellen Vorgaben der Begleitquote abhängen, sind u.a. die Tageszeit, die Fahrgastzahlen und die Anzahl der ermittelten Vorfälle, weshalb die Begleitquoten in den verschiedenen Verkehrsverträgen variieren können. Grundsätzlich wird in den meisten Verkehrsverträgen Zugpersonal in Doppelstreife bestellt. Unter Berücksichtigung aller Einflussfaktoren wurde beispielsweise für das Kölner S-Bahn-Netz für die Abend- und Nachtstunden Sicherheitspersonal in Doppelstreife beauftragt.

Bei der Betrachtung von sicherheitsrelevanten Maßnahmen erfolgt der Blick neben der Umsetzung von personellen ebenfalls auf die der technischen Möglichkeiten. So bieten Videoanlagen in den Fahrzeugen und Stationen des SPNV sowohl einen präventiven Abschreckungseffekt hinsichtlich der Ausübung von Straftaten als auch die Möglichkeit der Strafverfolgung sowie der hiermit einhergehenden Beweismittelsicherung. Der Zugriff auf die erstellten Videomaterialien erfolgt ausschließlich nach Anfrage der Polizei.

Bei der Speicherdauer des Videomaterials werden die gesetzlichen Vorgaben gemäß der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) eingehalten.

Etwa 90 % aller derzeit in NRW eingesetzten Fahrzeuge sind mit Videoüberwachung ausgestattet. Das Ziel besteht darin, die Anzahl der mit Videomaterial ausgestatten Fahrzeuge auf 100 Prozent zu erhöhen. Für diesen Schritt hat go.Rheinland in allen ab 2008 in Verbindung mit Neuausschreibungen geforderten Neufahrzeugen Videoaufzeichnungssysteme gefordert. Weiterhin wurden im Jahr 2014 die S-Bahn-Fahrzeuge nachgerüstet.

Hierbei werden ebenfalls die technischen Neuerungen betrachtet und umgesetzt, wie u.a. cloudbasierte Speichermöglichkeiten für einen schnelleren Abruf der Daten. Auch bei dem Thema Künstliche Intelligenz (KI) wird zukünftig geprüft, wie KI-gestützte Analysen hinsichtlich einer möglichen Früherkennung sicherheitsrelevanter Situationen die Sicherheit in den Zügen erhöhen kann.

In den SPNV-Ausschreibungen wird von go.Rheinland eine Fahrzeugausstattung und ein Design gefordert, das ein angenehmes und offenes Erscheinungsbild in den Zügen garantiert. Der Einsatz von sichtdurchlässigen Glaswänden und -türen ist ein Mittel, um dem Fahrgast ein positives subjektives Sicherheitsgefühl zu geben.

Dabei sind Trennwände transparent zu gestalten und Türen müssen einen ausreichend breiten Durchgang ermöglichen. Innerhalb eines Triebwagens bzw. zwischen den einzelnen Wagen eines Zuges ist eine Durchgangsmöglichkeit mit größtmöglicher Transparenz vorzusehen. Die Ausleuchtung soll eine helle und freundliche Innenraumgestaltung unterstützen. Die Beleuchtung soll dabei blendfrei ausgeführt werden und eine gleichmäßige Ausleuchtung des Innenraums gewährleisten. Ziel ist die Vermeidung dunkler Ecken und die Verbesserung der subjektiven Sicherheit.

In diesem Zusammenhang wurden die Fahrzeuge der Baureihe ET 424 für das Kölner S-Bahn-Netz modernisiert. Neben einer neuen Außenlackierung (Farbgestaltung in Rot und Silber) erhielt der Innenraum ein neues Design. Neben mehr Platz für Fahrräder oder Gepäckstücke wurde auch das Fahrgastinformationssystem erneuert, indem große und moderne Displays verbaut wurden. Die modernisierten Fahrzeuge sollen zukünftig die Baureihe ET 420 im S-Bahn-Netz Köln ersetzen. Seit Ende April 2024 sind die ersten Fahrzeuge bereits im Einsatz.

Sicherheitsprojekte

Die Fußball-Europameisterschaft der Männer 2024 fand vom 14. Juni 2024 bis zum 14. Juli 2024 in Deutschland statt und war ein herausragendes Ereignis, welches Millionen von Fans aus aller Welt anzog. NRW stellte gleich vier Spielstandorte, wovon die Stadt Köln einer war. Insbesondere die Begegnung zwischen Schottland und der Schweiz am 19.06.2024 blieb aufgrund der Vielzahl der Fans rund um das Spiel mit dem friedlichen und freundlichen Miteinander in Erinnerung. 

Die weiteren Begegnungen waren:

  • 15.06.2024: Ungarn gegen Schweiz
  • 22.06.2024: Belgien gegen Rumänien
  • 25.06.2024: England gegen Slowenien
  • 30.06.2024: Spanien gegen Georgien

Die Sicherheitsvorkehrungen während des Turniers waren auf höchstem Niveau. Dank der intensiven Zusammenarbeit zwischen den Sicherheitskräften und den Veranstaltern verlief das Turnier ohne nennenswerte Zwischenfälle. Hierzu wurden frühzeitig ein Lenkungskreis und vier Arbeitskreise eingerichtet. Dabei tauschte sich go.Rheinland als Aufgabenträger im SPNV bereits seit dem Jahr 2022 in den verschiedenen Arbeitskreisen mit den örtlichen Sicherheits- und Veranstaltungspartnern aus und wirkte an den Planungen den SPNV-Bereich betreffend mit. Darüber hinaus stimmte sich go.Rheinland ebenfalls sowohl mit den landes- und bundesweiten Behörden als auch weiteren Aufgabenträgern und Sicherheitspartnern in NRW ab. 

Im Vorfeld des Turniers haben die Host Cities den Kontakt mit den Verbänden der qualifizierten Nationen gesucht, um sich u.a. über das Reiseverhalten oder auch die mögliche Besucheranzahl auszutauschen.

Eine der daraus resultierenden Maßnahmen, welche im SPNV zur UEFA EURO 2024 seitens der Aufgabenträger eingeführt wurde, war eine Sonderlinie, welche auf der Relation zwischen Köln und Dortmund mit den Zwischenhalten Düsseldorf und Gelsenkirchen alle vier NRW-Spielorte miteinander verband, um so den hohen Fahrgastzahlen während dieser Großveranstaltung gerecht zu werden. Im Gebiet von go.Rheinland wurde zudem auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse für die Spieltage in Köln die Linie S12 von Köln-Ehrenfeld bis Horrem verlängert.

Eine weitere Maßnahme war die Erhöhung der Sicherheitsteams NRW. Während der EM-Spieltage in den NRW-Spielstätten wurden dabei die Anzahl der Teams von 10 auf insgesamt 15 erhöht. Zusätzlich erfolgte eine Aufstockung der einzelnen Teams von zwei auf vier Personen, sodass an den NRW-Spieltagen der Fußballeuropameisterschaft der Männer insgesamt 60 Sicherheitsmitarbeitende im Einsatz waren.

Auch an den Bahnhöfen und Stationen kam es zu personellen Maßnahmen. Um den aufkommenden Fahrgastströmen gerecht zu werden und einen sicheren und reibungslosen betrieblichen Ablauf zu gewähren, wurden an Spieltagen der EURO 2024, welche am Standort Köln stattfanden, zusätzlich Reisendenlenker an den Stationen Köln Hbf, Köln Messe/Deutz, Köln-Müngersdorf Technologiepark und Köln-Weiden West nach Bedarf eingesetzt.

Neben dem Stadion, welches an allen Spieltagen ausverkauft war, konnten die Fans an den verschiedenen offiziellen Public Viewing Locations Tanzbrunnen, Heumarkt und Konrad-Adenauer-Ufer die Spiele verfolgen.

Insgesamt war die Europameisterschaft 2024 in Köln ein voller Erfolg. Die Stadt bewies, dass sie nicht nur ein Herz für Fußball hat, sondern auch ein sicherer und friedlicher Gastgeber für internationale Großveranstaltungen ist.

Die Sicherheitsteams NRW sind seit nunmehr zwei Jahren erfolgreich auf allen SPNV-Linien in ganz NRW im Einsatz. Bereits Ende des Jahres 2022 wurden die Sicherheitsteams NRW eingeführt, um die subjektive Sicherheit der Fahrgäste zu erhöhen und als Teil eines attraktiven Gesamtangebotes ÖPNV die Mobilitätswende weiter voranzutreiben.

Insgesamt zehn Teams stehen dabei NRW-weit zur Verfügung. Ein Team besteht dabei immer aus zwei Mitarbeitenden, welche unternehmensübergreifend auf allen SPNV-Linien in NRW zum Einsatz kommen. Die Mitarbeitenden verfügen über eine dreijährige Ausbildung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit, um einen hohen Qualitätsstandards während der Ausübung ihrer Tätigkeit zu gewährleisten.

Die Einsatzplanung erfolgt durch die jeweiligen Aufgabenträger, die sich auf Basis der Eintragungen in die Sicherheitsdatenbank NRW, Informationen der Bundespolizei und Meldungen weiterer Sicherheitspartner, ein entsprechendes Lagebild verschaffen und so relevante Korridore ermitteln.

Im Jahr 2024 leisteten die Sicherheitsteams NRW insgesamt 41.000 Einsatzstunden. Dabei wurden die Sicherheitsteams NRW neben den vorab geplanten Einsatzkorridoren ebenfalls bei Sonderlagen eingesetzt. So kamen die Sicherheitsteams NRW im Gebiet von go.Rheinland 2024 neben der Großveranstaltung der UEFA EURO 2024 unter anderem bei Veranstaltungen wie dem Kölner Karneval sowie dem An- und Abreiseverkehr von Fußballspielen der ersten drei Profiligen zusätzlich zum Einsatz. Insgesamt haben die Sicherheitsteams NRW seit ihrer Einführung bereits rund 1.400 sicherheitsrelevante Vorfälle in den SPNV-Fahrzeugen bewältigt und entsprechend in der Sicherheitsdatenbank (Sidaba) NRW hinterlegt. 

Im Jahr 2024 wurden die Einsatzmittel der Sicherheitspersonale durch Bodycams ergänzt. Diese sollen ein zusätzliches präventives Mittel darstellen, um deeskalierend auf mögliche Täter einzuwirken. Sollten die Bodycams in bestimmten Situationen zum Einsatz kommen und Aufzeichnungen erstellen, dienen die Aufnahmen der Strafverfolgung.

Die Sicherheitsdatenbank NRW, entwickelt von den nordrhein-westfälischen Aufgabenträgern, bietet einen umfassenden Überblick über die aktuelle Sicherheitslage in Nordrhein-Westfalen. Zug-, Stations- und Sicherheitspersonal nehmen dabei aus ihrer Sicht bewertete sicherheitsrelevante Erfassungen vor, um eine fundierte Datenbasis zu schaffen.

Auf Grundlage dieser Daten werden gezielte Präventionsstrategien entwickelt. So erfolgt beispielsweise der Einsatz von Sicherheitsteams basierend auf den Erkenntnissen der Sicherheitsdatenbank.

Die erfassten Ereignisse werden in die Kategorien Auffälligkeiten, Ordnungswidrigkeiten und Straftaten unterteilt. Diese Differenzierung ermöglicht es, spezifische Maßnahmen entsprechend der jeweiligen Entwicklung zu ergreifen.

Die Sidaba NRW wird dabei kontinuierlich weiterentwickelt und den aktuellen Bedürfnissen der Erfassenden sowie den Analysten angepasst. So wurden u.a. die Ereignisarten „Missbrauch Notrufeinrichtung“ Ende 2023 und „NZG – Nicht zuzuordnender Gegenstand“ im Jahr 2024 sowie das neue Feld „Ereigniszusammenhang „ etabliert.

Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie schnell sich Bakterien und Viren in unserer Gesellschaft verbreiten können, da neben Wasser und Luft u.a. der menschliche Körper ein bedeutsamer Lebensraum für Bakterien ist. Diese Mikroben, also Mikroorganismen, können sowohl im Körper als auch auf der Haut vorkommen. Dabei können einige Mikroben wichtig für die körperliche Gesundheit sein, andere wiederum krank machen. Die Verbreitung der Mikroben erfolgt u.a. durch den direkten Körperkontakt mit Oberflächen, aber auch durch die Atmung.

Um weitere Erkenntnisse über die Verbreitung dieser Mikroorganismen zu gewinnen und auch einen Überblick über die generelle Belastung in Verkehrsmitteln des ÖPNV zu bekommen, wurden unter Anwendung verschiedener kultivierungsabhängiger Methoden durch die Verwendung von vier unterschiedlichen Probenentnahmetechniken auf der Linie RE 6 (National Express) im Gebiet von go.Rheinland verschiedene Proben entnommen. Neben den verschiedenen Oberflächen im Fahrgastraum wurden hierfür zudem Luft- sowie Wasserproben aus der Zugtoilette entnommen. Die meisten der analysierten Proben waren unbedenkliche Mikroorganismen aus der Umwelt oder dem menschlichen Mikrobiom. Dennoch können einige dieser Mikroorganismen Krankheiten bei den Menschen auslösen. Um die Keimbelastung zu bestimmen, wurden hierfür weitere Untersuchungen in diesem Rahmen durchgeführt und mittels NGS (Next Generation Sequenzierung) analysiert.

Auf Basis der ermittelten Ergebnisse wurden auch entsprechende Gegenmaßnahmen zur Entfernung der Mikroben vorgestellt. Neben den bereits etablierten Reinigungsprozessen wurden beispielsweise Methoden wie die Bestrahlung von UV-C und Blaulicht als auch einer Begasung des leeren Fahrgastraumes mit Desinfektionsmittel (Wasserstoffperoxid) vorgestellt. Zudem könnte zukünftig die Möglichkeit bestehen, antimikrobielle Oberflächen zu implementieren, welche aktiv die Vermehrung von Mikroben verhindern. Der genaue Prozess befindet sich jedoch aktuell noch in der Forschung.

Mit Rückblick auf die jüngere Vergangenheit hat die Corona-Pandemie aufgezeigt, dass bestimmte Viren das öffentliche Leben schnell beeinflussen können. Um hier in der Zukunft besser vorbereitet zu sein und bei einer erneuten Pandemie zielgerichtet handeln zu können, ist es erforderlich, die mikrobielle Belastung konstant zu beobachten.

Der präventive Beförderungsausschluss, finanziert durch die Aufgabenträger NRW und die DB Fernverkehr AG, ist eine innovative Maßnahme, welche darauf abzielt, landesweit stark auffälligen Personen zeitlich und örtlich begrenzt die Nutzung des Bahnverkehrs zu untersagen. Diese Maßnahme richtet sich an Täter verschiedener Deliktbereiche im ÖPNV, die polizeilich ermittelt wurden und bereits mehrfach Ermahnungen, Geldstrafen oder Freiheitsstrafen auf Bewährung erhalten haben. Ihnen wird ein befristetes Aufenthalts- und Beförderungsverbot ausgesprochen.

Personen, gegen die ein solcher präventiver Beförderungsausschluss und ein Aufenthaltsverbot an Stationen verhängt wurden, dürfen sich trotz gültigen Fahrausweises als Konsequenz weder in Bahnhöfen noch in Zügen aufhalten. Ein Verstoß gegen dieses Verbot stellt eine Verletzung des Hausfriedensbruchs dar, die zur Anzeige gebracht und entsprechend geahndet wird.

Diese präventive Maßnahme soll nicht nur die Sicherheit im öffentlichen Nahverkehr erhöhen, sondern auch ein deutliches Signal gegen wiederholtes Fehlverhalten setzen.

Die zahlreichen Städte in NRW und deren Veranstaltungen, wie u.a. der Kölner Karneval oder die Messe Gamescom, haben eine hohe Anziehungskraft für Besucher. Hinzu kommt noch der Fußballsport, welcher Fans der Vereine in den ersten drei Profiligen in die Stadien führt.

Neben der bestehenden Fahrgastnachfrage im Regelverkehr führt dies zu einer erhöhten Nachfrage und Auslastung der Fahrzeuge an den Veranstaltungstagen. Um die Fahrzeugauslastung des Regelverkehrs zu entlasten und den Regelfahrplan einhalten zu können, werden durch die Aufgabenträger NRW entsprechende Sonderverkehre für die jeweiligen Veranstaltungen geplant, bestellt und durch die jeweiligen in NRW tätigen Eiesenbahnverkehrsunternehmen (EVU) oder das für Sonderverkehre zuständige EVU TRI durchgeführt. Bei den Fußballsonderverkehren erfolgt im bewährten Ablaufprozedere im Vorfeld eine Anregung durch die Bundespolizei.

Die Bereitstellung der Sonderfahrten soll dazu führen, dass der Regelfahrplan durch eine gezielte Entlastung besser eingehalten werden kann. Durch die Schaffung der alternativen Fahrtangebote kommt es somit zu einer besseren Verteilung der Fahrzeugauslastung. Insbesondere im Hinblick auf die Fußballverkehre liegt hierbei der Fokus. Dabei ist es das Ziel, eine Entflechtung der erlebnisorientierten Fans von dem Rest der Fahrgäste vorzunehmen und somit ein positives Fahrterlebnis für die weiteren Fahrgäste zu schaffen. Dies führt zu einer Steigerung der subjektiven Sicherheit der Fahrgäste.

Beim Thema Sicherheit ist eine gute Vernetzung entscheidend. Nur wer in Problemsituationen die richtigen Ansprechpartner und Experten kennt, kann schnell und effektiv reagieren. Daher ist die go.Rheinland GmbH Bestandteil eines NRW- und bundesweiten ÖPNV-Sicherheits-Netzwerkes, welches u.a. aus den folgenden Arbeitskreisen besteht:

  • Landesweiter Arbeitskreis Sicherheit NRW
  • Qualitätsforum NRW
  • UEFA EURO 2024 - Regelmäßiger AK Sicherheit & Mobilität
  • AK Sicherheit der Aufgabenträger
  • Unterausschuss Security des VDV

Hier finden Sie die letztjährigen Berichte zur Sicherheit im SPNV zum Downloaden: