Insgesamt Zunahme der Kapazitätsausfälle

In der Gesamttendenz für die Jahre 2021 bis 2023 lässt sich eine leichte Verschlechterung bei der Bereitstellung der vertraglich vereinbarten Kapazitäten feststellen. Die durchschnittlichen Kapazitätsausfälle der Züge steigen von 2,23 % im Jahr 2021 auf 2,52 % im Jahr 2022 und gehen im Jahr 2023 auf 2,37 % zurück. Dies entspricht insgesamt einer Verschlechterung um 6,1 %.

Hauptgrund für Kapazitätsausfälle sind die eingeschränkte Fahrzeugverfügbarkeit innerhalb einiger Verkehrsverträge (bspw. der NX-Vertrag mit den Linien RE 7 und RB 48 oder das RME-Netz der DB Regio mit den Linien RE 8, RB 27, RB 33) sowie personell oder infrastrukturell bedingte Probleme beim Stärken und Schwächen der Züge an den End- oder Unterwegshalten.

Unterschiedliche Entwicklung der verschiedenen Produktgruppen

  • Die drei Produktgruppen RegionalExpress (RE), RegionalBahn (RB) und S-Bahn entwickeln sich aktuell unterschiedlich. Insgesamt steigen die Kapazitätsausfälle im Vergleich zu 2021 leicht an.
  • RE-Linien verbessert: Rückgang der Kapazitätsausfälle von 3,47 % im Jahr 2021 auf 2,59 % im Jahr 2022 (- 25,4 %). Im Jahr 2023 weitere Abnahme auf 2,16 %, was gegenüber 2021 eine Verbesserung um 37,7 % darstellt.
  • Gegenläufiges Bild bei den RB-Linien, Zunahme von 1,86 % im Jahr 2021 auf 2,89 % im Jahr 2022 (+ 55,5 %). Im Jahr 2023 Steigerung auf 3,17 %, was einer Zunahme gegenüber 2021 um 70,9 % entspricht.
  • S-Bahn-Linien im Jahr 2023 leicht verbessert, von 1,83 % im Jahr 2021 auf 1,69 % im Jahr 2023 (- 5,8 %).

Hinweis: Die zugrunde liegenden Sollkapazitäten entsprechen den jeweils vertraglich festgelegten Sanktionsgrenzen. Bewertet werden alle Nichterfüllungen des Sollwerts, Übererfüllungen werden nicht berücksichtigt. Der Regelbetrieb wird in vielen Fällen mit höheren Kapazitäten durchgeführt, wodurch die abgebildeten Werte nicht in allen Fällen den seitens des Fahrgastes wahrgenommenen Kapazitätsabweichungen entsprechen. Ausgefallene Züge werden ebenfalls nicht berücksichtigt. Linien, auf denen einheitliche Fahrzeuggrößen unterwegs und daher Kapazitätsausfälle nicht möglich sind (z. B. Südast RB 21), werden nicht berücksichtigt.

RE-Linien insgesamt verbessert

  • Gutes Niveau der RRX-Linien RE 1, RE 4, RE 5 und RE 6.
  • Spürbare Zunahme der Kapazitätsausfälle beim RE 7. Hier ist zuletzt aufgrund der Verschiebung von fristabhängigen Instandhaltungen sowie kurzfristigen Störungen die Fahrzeugverfügbarkeit eingeschränkt. Dies sollte sich im Jahr 2024 wieder verbessern, insbesondere da eines der Vertragsfahrzeuge nach längerem Ausfall wieder eingesetzt werden kann.
  • Schwaches Grundniveau des RE 8: Hintergrund sind Probleme der Fahrzeugverfügbarkeit sowie beim Stärken und Schwächen in Koblenz. Für das Jahr 2021 kommt die eingeschränkte Werkstattzuführung nach Aachen durch die Baustelle am Hangrutsch zwischen Geilenkirchen und Herzogenrath hinzu.
  • Stabilisierung beim RE 9. Teilweise werden aus Gründen eingeschränkter Fahrzeugverfügbarkeit Doppelstockzüge mit vier statt fünf Wagen eingesetzt.
  • Verbesserte Werte auf den RE-Linien des vareo-Netzes (RE 12, RE 22).

RB-Linien uneinheitlich, aber insgesamt deutlich verschlechtert

  • Heterogene Entwicklung der einzelnen Linien auf verschlechtertem Niveau.
  • Mit Abstand schwächste Linie im Gesamtzeitraum: RB 33, hier gibt es immer wieder Schwierigkeiten in der Umsetzung des Flügelzugkonzepts für den Abschnitt Heinsberg-Lindern. Im Jahr 2021, während der Baumaßnahme zur Beseitigung des Hangrutsches zwischen Geilenkirchen und Herzogenrath, wurde auf das Flügelkonzept verzichtet, so dass die Werte für diesen Zeitraum spürbar besser sind.
  • Ab dem Fahrplanjahr 2021 hohes Ausfallniveau der RB 26, in erster Linie aufgrund der Aufstockung der Kapazitätsvorgaben. Seit dem Fahrplanjahr 2021 ist zwischen Remagen und Köln regelmäßig eine Dreifach- statt einer Doppeltraktion bestellt (drei aneinandergekoppelte Fahrzeuge statt zwei aneinandergekoppelter Fahrzeuge). Aufgrund des Personalmangels gestaltet sich das Stärken und Schwächen der Züge in Remagen zunehmend schwierig, so dass teilweise einteilige Fahrzeuge im Bereich von go.Rheinland unterwegs sind.
  • RB 27: Schwacher Wert, in erster Linie aufgrund von Problemen bei der Fahrzeugverfügbarkeit. Im vergangenen Jahr kam es zu einer Reihe von Unfällen, zwei der fünfteiligen Vertragsfahrzeuge fehlen aktuell längerfristig. Außerdem kommt es aufgrund des Personalmangels sowie aufgrund von Fahrzeitverlängerungen bei Baustellen zu Problemen beim Stärken und Schwächen in Koblenz Hbf.
  • Konstante Werte auf den RB-Linien des vareo-Netzes (RB 24, RB 25, RB 30).
  • Spürbare Zunahme der Kapazitätsausfälle auf der RB 48. Hier ist zuletzt aufgrund der Verschiebung von fristabhängigen Instandhaltungen sowie kurzfristigen Störungen die Fahrzeugverfügbarkeit eingeschränkt. Dies sollte sich im Jahr 2024 wieder verbessern, insbesondere da eines der Vertragsfahrzeuge nach längerem Ausfall wieder eingesetzt werden kann.

S-Bahn Köln leicht verbessert

  • Verbesserte Werte auf schwächerem Niveau auf den Linien S 12 und S 19. Hintergrund sind zunehmende Probleme bei der Fahrzeugverfügbarkeit der Fahrzeuge der Baureihe ET 420, die aufgrund ihres Alters eine erhöhte Störanfälligkeit aufweisen.
  • Solide und leicht verbesserte Werte auf den Linien S 6 und S 11.
  • Leicht verschlechtert auf gutem Niveau: S 23

Hier finden Sie die letztjährigen Berichte zur Kapazität zum Downloaden: