Jede Fahrt mit dem Schienenpersonennahverkehr (SPNV) beginnt an einer Station. Daher leistet das Erscheinungsbild der Stationen einen entscheidenden Beitrag zur Attraktivität des Gesamtsystems.

Bereits zum zehnten Mal in Folge wurden alle SPNV-Stationen im go.Rheinland-Gebiet von Stationserfassern unter die Lupe genommen. Dabei stellt die Stationserhebung eine Momentaufnahme des Zustands einer Station zum Zeitpunkt der Erfassung dar. Während bis einschließlich 2020 alle 201 Stationen einmal jährlich erhoben wurden, wird seit 2021 zwei Mal im Jahr (erstes und zweites Halbjahr) eine Vollerhebung durchgeführt. Somit liegen zum zweiten Mal Gesamtergebnisse vor, die sich auf zwei Erhebungen beziehen.

Im Rahmen der Erfassung werden mittels eines App-basierten Fragenkatalogs alle vorhandenen Ausstattungselemente erhoben und nach festgelegtem Schema bewertet. Dabei werden einzelne Mängel dokumentiert, welche entweder nur zum Zeitpunkt der Erfassung oder über einen längeren Zeitraum bestanden haben.

Die festgestellten Mängel werden im Nachgang zur Erhebung zwischen go.Rheinland und den jeweiligen Stationsbetreibern sowie mit weiteren verantwortlichen Stellen erörtert. Die Stationserfassung soll insgesamt dazu anstoßen, Mängel schnellstmöglich und dauerhaft abzustellen. Sie soll aber auch dazu beitragen, bei allen Verantwortlichen die Sensibilität für die hohe Bedeutung der Zugangsqualität als Teil der Qualität des Nahverkehrsangebots zu erhöhen.

Eine Steigerung der Stationsqualität wird weiterhin durch die Ausbaumaßnahmen an Stationen bewirkt. Neben der Erneuerung der Ausstattungskomponenten wirkt sich dies auch positiv auf die Barrierefreiheit der Stationen aus.

 

Stationsbetreiber

Zum Zeitpunkt der Erfassung im Jahr 2022 gab es im go.Rheinland-Gebiet insgesamt 201 Stationen. Für einige Stationen liegen keine Erhebungsergebnisse vor, da diese aufgrund der Flutauswirkungen (Unwetter „Bernd“) nicht untersucht werden konnten.

Zuständigkeit von drei Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU) im go.Rheinland-Gebiet:

  • DB Station&Service AG (DB St&S AG) – 144 Stationen
  • Euregio Verkehrsschienennetz GmbH (EVS) – 18 Stationen
  • Rurtalbahn GmbH – 41 Stationen

An einigen Stationen im go.Rheinland-Gebiet sind zwei EIU verantwortlich (DB S&S AG und EVS in Stolberg Hbf und Langerwehe). Daher sind diese in der Aufzählung doppelt aufgeführt. Zwischen dem EIU und go.Rheinland besteht kein direktes Vertragsverhältnis. Vertragspartner sind die jeweiligen Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU). Diese schließen sogenannte Stationsnutzungsverträge mit dem EIU ab.

Alle deutschlandweit rund 5.400 Stationen der DB S&S AG sind in sieben Kategorien eingeteilt. Diese Einteilung stellt die Grundlage für das Stationspreissystem dar. Eine Zuordnung zu den sieben Kategorien erfolgt bundesweit nach einheitlichen Kriterien. Grundsätzlich handelt es sich bei Stationen in der Kategorie 1 und 2 um Knotenbahnhöfe, während in Kategorie 7 Stationen mit geringer verkehrlicher Bedeutung abgebildet werden.

Die Stationskategorien der DB S&S AG sind jeweils mit Vorgaben zur Ausstattung verbunden und als kategoriespezifische Basisleistungen in den „Infrastrukturnutzungsbedingungen Personenbahnhöfe“ (INBP) definiert.

Nähere Informationen zu den INBP und den Stationskategorien können hier abgerufen werden:

Aktuelle Stationspreislisten

Bewertungsschema

Alle Stationen werden zwei Mal jährlich nach einheitlicher Methodik von den go.Rheinland-Profitestern erfasst. Diese nehmen neben den Stationen auch die Fahrzeuge unter die Lupe.

Erhoben werden sowohl alle Bahnsteige als auch die Zugangsbereiche der Stationen. Für jede Station wird dabei ein Gesamtwert ermittelt, welcher aus einem Teil der erhobenen Merkmale gebildet und dem Ampelsystem zugeordnet wird. Der ermittelte Wert beurteilt das Gesamterscheinungsbild der Stationen und stellt eine Momentaufnahme zum Zeitpunkt der jeweiligen Erfassung dar. Die Ergebnisse der ersten und der zweiten Erhebung werden gemittelt, um den Jahreswert zu erhalten.

Erfassungen 2022:

  • Zum zweiten Mal zwei Vollerfassungen im ersten und zweiten Halbjahr
  • Untersuchung von 184 der 201 Stationen
  • 17 Stationen konnten aufgrund der Flutauswirkungen nicht erfasst werden.

Nicht erhobene Stationen:

  • Arloff
  • Bad Münstereifel
  • Blankenheim (Wald)
  • Dahlem (Eifel)
  • Eschweiler West
  • Euskirchen
  • Euskirchen-Kreuzweingarten
  • Euskirchen-Stotzheim
  • Euskirchen Zuckerfabrik
  • Iversheim
  • Nettersheim
  • Schmidtheim
  • Stolberg Altstadt
  • Stolberg Mühlener Bahnhof
  • Stolberg Rathaus
  • Stolberg-Schneidmühle
  • Urft

Bei den Ausstattungselementen, die an einer Station vorhanden sind, werden jeweils die Funktionalität, die Sauberkeit und das Erscheinungsbild bewertet. Die Ausstattungsmerkmale sind unabhängig davon, ob sie im Zuständigkeitsbereich des jeweiligen Stationsbetreibers liegen oder nicht, Bestandteil des Gesamtergebnisses für eine Station.

Details der Bewertung können hier abgerufen werden:

Download

Die Barrierefreiheit von Stationen wird ebenfalls erfasst. Sie geht allerdings nur bei der Funktionalität der Aufzüge, Fahrtreppen und Rampen in die Bewertung ein.

Der stufenfreie Zugang und der Zugeinstieg werden nicht bewertet, da Verbesserungen diesbezüglich kurzfristig nicht erzielbar sind bzw. die Erforderlichkeit baulicher oder betrieblicher (Fahrzeuge) Veränderungen nicht Gegenstand der Bewertung sind. Somit ist aus der Zuordnung im Ampelsystem nicht ersichtlich, ob die jeweilige Station barrierefrei ist. Der Status quo kann einer separaten Auswertung zur Stufenfreiheit im go.Rheinland-Gebiet entnommen werden.

An Stationen kann es eine Vielzahl an Zuständigen geben:

  • Stationsbetreiber
  • Kommune
  • Vertriebsdienstleister
  • Netzbetreiber (z. B. DB Netz AG)
  • Private

Daraus ergibt sich ein hoher Abstimmungsbedarf, um die Qualität der einzelnen Stationen zu verbessern.

So kann es vorkommen, dass einige Stationen ein schlechtes Gesamtergebnis aufweisen, obwohl sich die Ausstattungselemente im Zuständigkeitsbereich des Stationsbetreibers in einem guten Zustand befinden.

Ergebnisübersicht

Insgesamt 184 untersuchte Stationen:

  • 140 Stationen (76 %) mindestens akzeptables Erscheinungsbild
  • 33 Stationen (18 %) noch akzeptabel (das Gesamterscheinungsbild dieser Stationen wird durch einzelne Mängel beeinträchtigt)
  • 11 Stationen (6 %) nicht mehr akzeptables Erscheinungsbild -> besonderer Handlungsbedarf

Die Anzahl der Stationen im nicht akzeptablen bzw. noch akzeptablen Bereich ist mit 44 Stationen im Vergleich zum Vorjahr (2021: 50 Stationen) etwas gesunken. Zu beachten ist hier allerdings, dass auch nur 184 der 201 Stationen untersucht wurden. Die Stationsqualität entspricht in den Jahren 2021 und 2022 dem Vor-Corona-Niveau aus dem Jahr 2019. 43 der 44 noch bzw. nicht mehr akzeptablen Stationen liegen im Zuständigkeitsbereich der DB S&S AG. Gründe liegen wie auch im Jahr 2021 insbesondere an den vielfach auftretenden Graffiti und einer Häufung von Vandalismus. Graffiti, welche beispielsweise an mehreren Ausstattungsmerkmalen zu finden sind, führen jedes Mal zu einer Abwertung des Erscheinungsbildes. Vettweiß (Zuständigkeit: RTB) als nicht mehr akzeptable Station wurde gerade umfassend modernisiert. Da die Umbauarbeiten erst in diesem Jahr abgeschlossen wurden, wird sich dies erst im Bewertungsergebnis 2023 niederschlagen.

Ausstattungsmerkmale, bei denen sich das durchschnittliche Bewertungsergebnis am deutlichsten verbessert hat (> 3 Prozentpunkte):

  • Sauberkeit des Bodens (Bahnsteig)

  • Sauberkeit der Sitzgelegenheiten

  • Sauberkeit der Beschilderung (Bahnsteig)

  • Sauberkeit des Gleisbetts

Das Erscheinungsbild der Aufzüge zählt zu den Kriterien mit der größten Verschlechterung. Das Erscheinungsbild der Fahrtreppen hat ebenfalls um mehr als 10 Prozentpunkte abgenommen. Die Bewertung des Erscheinungsbilds der Aufzüge war im Jahr 2021 das Ausstattungsmerkmal mit der größten positiven Veränderung. Von 2019 zu 2020 wies dieses Kriterium eine der stärksten Verschlechterungen auf.

Positive Veränderungen konnten vor allem im Bereich der Sauberkeit erreicht werden. Die Sauberkeit der Sitze weist beispielsweise sehr hohe Durchschnittswerte auf.

Eine detaillierte Aufstellung der wertungsrelevanten Kriterien je Station enthält die folgende Liste der Gesamtergebnisse:

Downloads

Weiterhin können hier alle Stationen im roten Bereich mit den jeweiligen Einsteigerzahlen abgerufen werden:

Downloads

Räumliche Verteilung der Bewertungsergebnisse

Die Karte zeigt die räumliche Verteilung der Bewertungsergebnisse. Einige Stationen weisen deutliche Verbesserungen im Vergleich zum Vorjahr auf, allerdings ist keine Station von einer Bewertung im nicht akzeptablen Bereich in den grünen Bereich gerutscht. Stationen mit deutlichen Verbesserungen gibt es nichtsdestotrotz einige (z. B. Eschweiler Talbahnhof und Rheinbach). Einige Stationen verzeichnen allerdings deutliche Verschlechterungen des Gesamterscheinungsbilds (z. B. Köln-Buchforst). Gründe liegen hier im vielfach auftretenden Vandalismus und in mangelnder Sauberkeit. Auffällig sind – wie bereits in den Vorjahren – die schlechten Bewertungsergebnisse von Stationen entlang der Linie RB 38 (Erftbahn). Stationen der Kölner S-Bahn weisen in einigen Fällen Bewertungen im nicht akzeptablen bzw. noch akzeptablen Bereich auf.

Generell weisen einige Stationen der Bördebahn einen deutlich niedrigeren Ausstattungsstandard als die meisten anderen Stationen auf (beispielsweise fehlende Fahrplanvitrinen, fehlender Wetterschutz). Da nur vorhandene Ausstattungselemente betrachtet werden, beschränkt sich die Bewertung bei der Bördebahn auf entsprechend wenige Ausstattungselemente. Somit sind die Ergebnisse für diese Stationen nur eingeschränkt vergleichbar. Die Stationen auf der Bördebahn werden sukzessive modernisiert bzw. neu gebaut. Ein Teil der Modernisierungsarbeiten wurde bereits abgeschlossen.

Bahnhofsentwicklungsprogramm

Um die Qualität der Stationen sowohl kurz- als auch langfristig zu verbessern, planen go.Rheinland und DB im Zuge eines neuen Bahnhofsentwicklungsprogramms Verbesserungen an 15 Stationen im Gebiet von go.Rheinland. Vom Bahnhofsentwicklungsprogramm profitieren folgende Stationen: Aachen Hbf, Aachen West, Geilenkirchen, Wegberg, Erkelenz, Quadrath-Ichendorf, Sindorf, Dieringhausen, Köln-Chorweiler, Köln-Longerich, Leverkusen-Küppersteg, Bonn-Mehlem, Rhöndorf, Niederdollendorf und Königswinter.

Ziel ist es, durch attraktive Stationen, schöne Vorplätze und ein belebtes Umfeld sowie eine optimierte Verknüpfung mit den weiteren Mobilitätsangeboten vor Ort mehr Menschen für den klimafreundlichen Bahn- und öffentlichen Nahverkehr zu gewinnen und damit die Mobilitätswende voranzutreiben.

Ergebnisse Stufenfreiheit und Leitsysteme

Die barrierefreie Gestaltung von Stationen ist für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste von entscheidender Bedeutung. Barrierefreiheit umfasst unter anderem die Stufenfreiheit der Stationen und den barrierefreien Übergang zwischen Bahnsteig und Zug (bzgl. Stufen und Spaltenbreite).

An vielen Stationen sind in den kommenden Jahren größere Umbaumaßnahmen geplant, sodass hier von einer deutlichen Verbesserung des Gesamterscheinungsbildes ausgegangen werden kann. Größere Umbaumaßnahmen im Jahr 2022 gab es an den Stationen Dalheim, Mechernich, Wegberg und Vettweiß.

Eine detaillierte Auflistung zum Ausbau der Stationen steht hier zum Download zur Verfügung:

Hinzu kommt das Blindenleitsystem, welches es blinden und sehbehinderten Menschen ermöglicht, sich selbstständig im öffentlichen Raum zu bewegen. Dies geschieht beispielsweise durch die Ausstattung der Böden mit taktilen Leitstreifen und Aufmerksamkeitsfeldern.

  • stufenfrei erreichbar: 175 Stationen
  • teilweise stufenfrei (lediglich ein Teil der Bahnsteige stufenfrei erreichbar): 13 Stationen
  • nicht stufenfrei erreichbar: 13 Stationen

Eine Darstellung der Stufenfreiheit aller Stationen im go.Rheinland-Gebiet enthält die oben eingebundene Karte. Alle nicht stufenfreien Stationen mit den entsprechenden Einsteigerzahlen sind hier aufgeführt:

Neben der stufenfreien Erreichbarkeit der Stationen sind das Zusammenspiel zwischen Bahnsteighöhe und dem Einstieg ins Fahrzeug für eine barrierefreie Verbindung entscheidend. Eine Darstellung der Einstiegssituation in das jeweilige Fahrzeug muss allerdings linienweise erfolgen.

Stufenfreier Ausbau

  • Mit Fertigstellung der Arbeiten im Zuge der RRX-Außenäste auf der Strecke Rheydt – Aachen wurden in den letzten Jahren viele Stationen stufenfrei ausgebaut
  • Die Anzahl der stufenfreien Stationen konnte in den letzten Jahren stark ausgeweitet werden
  • Viele weitere Modernisierungen sind in den nächsten Jahren geplant

 

Die DB S&S AG hat sich innerhalb ihres Projektes „Zukunft Bahn“ zum Ziel gesetzt, die Verfügbarkeit von Aufzügen und Rolltreppen deutlich zu erhöhen. Dies soll unter anderem durch eine verbesserte Ersatzteillogistik der Instandhaltungsdienstleister erreicht werden.

Für den Großteil der Aufzüge ist mittlerweile eine Zustandsüberwachung in Echtzeit verfügbar. Das Haltestellen-Informations-System des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS) enthält die Echtzeit-Daten der Aufzüge und Fahrtreppen: Haltestellen-Informationssystem im VRS

Ausstattung der Bahnsteige mit Leitstreifen

  • An über 70 % der Stationen sind Leitstreifen für Blinde und Sehbehinderte am Bahnsteig vorhanden (144 Stationen)
  • An zwölf Stationen sind diese zumindest teilweise vorhanden (d. h. nicht an allen Bahnsteigen)
  • Die Anzahl der Stationen, die nicht mit Leitstreifen ausgestattet sind, konnte von 51 (2020) auf 45 reduziert werden.
  • Weiterhin positiver Trend im go.Rheinland-Gebiet durch Ausbauprogramme

Ergebnisse Sauberkeit

Die Sauberkeit von Stationen leistet einen erheblichen Beitrag zu deren Gesamterscheinungsbild. Beeinträchtigt wird der Eindruck von temporären Verunreinigungen oder Graffiti. Eng verbunden mit der Sauberkeit einer Station ist die subjektive Sicherheit. Neben Kriterien wie Beleuchtung, Videoüberwachung, Belebtheit und Einsehbarkeit spielt der Zustand der Station eine entscheidende Rolle. Der Zu- und Abgang nimmt dabei eine Schlüsselrolle ein.

So verleiten heruntergekommene sowie augenscheinlich vernachlässigte Stationen und der damit suggerierte Abbau sozialer Kontrolle Personen dazu, weitere Taten von Vandalismus zu verüben. Die Tatbestände erhöhen sich mit der Zeit, wobei sich die Tatabstände zeitgleich verkürzen. Dieser Broken-Windows-Effekt hat dabei einen Einfluss auf die Reisenden. So nimmt sowohl die kognitive (persönliche Risikoeinschätzung Opfer einer Straftat zu werden) als auch die konative Kriminalitätsfurcht (Vermeidung von Orten zum Zweck der Sicherheit) an diesen Stationen zu. Gepflegte Stationen hingegen wirken sicherer, sodass kein Unsicherheitsgefühl aufgebaut wird.

Insbesondere großflächiges Graffiti in den Zugangsbereichen prägt das Erscheinungsbild der Stationen. Zuständig für die Beseitigung der Graffiti ist nicht in jedem Fall der Stationsbetreiber, da die betroffenen Zugangsbereiche oftmals im kommunalen Besitz liegen. In einigen Fällen finden sich die Verunreinigungen mit Graffiti auch an Fassaden, die sich in privatem Besitz befinden. Für die Betreiber der Stationen entstehen hohe Kosten durch Vandalismus.

Graffiti

  • 32 Stationen (2021: 28 Stationen) weisen starke Verunreinigungen durch Graffiti in den Zugangsbereichen auf; in den meisten Fällen handelt es sich dabei um Stationen mit einer Unterführung.
  • In den Vorjahren kontinuierliche Zunahme der Stationen mit starkem Graffiti; im Jahr 2021 deutlich bessere Durchschnittsbewertung der Zugangsbereiche
  • Nachhaltige Erfolge können nur schwer erreicht werden, da gestrichene Wände in kürzester Zeit erneut besprüht werden.

Das Anti-Graffiti-Programm des Landes NRW und der DB lief im Jahr 2018 aus. NRW ist eines der Bundesländer, welches von der DB AG als Schwerpunktgebiet hinsichtlich Graffiti identifiziert wurde. Go.Rheinland hat gemeinsam mit der DB S&S AG eine Kooperationsvereinbarung für 2022 getroffen, um Graffiti gemeinsam zu bekämpfen. Neben der Graffitibeseitigung beinhaltet dies auch die Umsetzung von Kunst-Graffiti an gemeinsam ausgewählten Standorten. Dies ist ein alternativer Lösungsansatz, um Verunreinigungen durch Graffiti zu reduzieren. Eine entsprechende Verlängerung der Vereinbarung ist bereits umgesetzt.

In den letzten Jahren wurde dieser Ansatz an mehreren Stationen verfolgt. Im Jahr 2018 hat die DB S&S AG aufwendige Kunst-Graffiti in den Zugangsbereichen der Stationen Köln-Ehrenfeld und Köln Hansaring anbringen lassen. In Köln, Bonn und Leverkusen Mitte (Station wird zurzeit umgebaut) wurden im Jahr 2020 Bahnsteiggebäude, Zugänge und Treppeneinfassungen mit bunten Motiven gestaltet. Auch an den Stationen Aachen-Rothe Erde und Geilenkirchen wurde die Personenunterführung malerisch gestaltet.

Der Haltepunkt Duckterath in Bergisch Gladbach-Gronau wurde im Herbst 2021 neugestaltet. Die DB S&S AG, go.Rheinland, die Maler- und Lackiererinnung Bergisches Land, die Kreishandwerkerschaft Bergisches Land, die Stadtverkehrsgesellschaft Bergisch Gladbach und die Katholische Jugendagentur Leverkusen, Rhein-Berg, Oberberg gGmbH (KJA) haben sich zusammengeschlossen, um die Neugestaltung der Wandflächen im Bereich der Treppenaufgänge umzusetzen.

2022 kamen weitere Standorte hinzu, bei denen die Zugangsbereiche aufwendig gestaltet wurden:

  • Köln West
  • Köln-Nippes
  • Eitorf
  • Köln-Longerich

Gleisbett

Nicht nur im Zugangsbereich können Verunreinigungen auftreten, sondern auch an den Bahnsteigen. Vor allem das Gleisbett ist an vielen Stationen verschmutzt.

  • Deutliche Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr
  • Bleibt trotz der Verbesserung weiterhin ein Problemfeld
  • Besonders betroffen sind hoch frequentierte Stationen wie beispielsweise einige S-Bahn-Stationen im Kölner Stadtgebiet.
  • An insgesamt 8 Stationen weist das Gleisbett starke Verunreinigungen auf (Vorjahr: 16 Stationen).

Ergebnisse Fahrgastinformation

Sowohl im Zugangsbereich als auch auf den Bahnsteigen tragen viele Ausstattungselemente dazu bei, den Fahrgast vor Ort zu informieren. Neben Beschilderungen und Wegweisern sind auch die Aushänge in den Vitrinen für die Fahrgastinformation von Bedeutung. Hinsichtlich der Fahrgastinformation gibt es an vielen Stationen Nachbesserungsbedarf. Beschriftungen sind zum Teil nicht mehr lesbar, da sie verblasst, abgeblättert oder durch Graffiti überdeckt sind.

Ergebnisse Komfort

Zu den Komfortmerkmalen an Stationen zählen der Wetterschutz und die Sitzmöglichkeiten. Das Erscheinungsbild dieser Ausstattungsmerkmale sollte stets gepflegt sein. Einige Stationen weisen Beschädigungen an den Sitzmöglichkeiten und am Wetterschutz auf. Teilweise fehlen Seitenscheiben des Wetterschutzes, sodass die Funktionalität beeinträchtigt ist. Zu Abwertungen führt vor allem das schlechte Erscheinungsbild einiger Wetterschutzeinrichtungen.

Die Abbildungen zeigen einen Wetterschutz mit Graffiti in Dattenfeld (Sieg): Vergleich 2020, 2021 und 2022 – keine Beseitigung der Mängel

Ergebnisse Vertrieb

Die Zuständigkeit für die Fahrausweisautomaten und Fahrausweisentwerter liegt nicht bei der DB St&S AG oder der DB Regio AG, zuständig ist die im Rahmen einer von go.Rheinland durchgeführten Vertriebsausschreibung beauftragte DB Vertrieb GmbH. Ausnahmen bilden der Rhein-Sieg-Express (RE 9) und die Mittelrheinbahn (RB 26). Hier liegt die Zuständigkeit direkt bei den Eisenbahnverkehrsunternehmen bzw. bei deren Unterauftragnehmern.

Bei der Rurtalbahn (RB 21) sorgen seit dem Januar 2020 neue Fahrkartenautomaten für ein verbessertes Vertriebsangebot. Go.Rheinland, die Rurtalbahn GmbH und die DB Vertrieb GmbH hatten vereinbart, dass die in die Jahre gekommenen Fahrkartenautomaten, die sich in den Fahrzeugen der Rurtalbahn befanden, entfernt werden. Stattdessen wurden Fahrkartenautomaten von DB Vertrieb auf den Bahnsteigen an den Stationen der RB 21 in Betrieb genommen.

Hier finden Sie die letztjährigen Berichte zur Stationsqualität zum Downloaden: